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Kunsthoken Quedlinburg Kunsthoken Quedlinburg: Eröffnung mit Heimischem

Von Sigrid Dillge 07.04.2002, 14:20

Quedlinburg/MZ. - Saxophonist Warnfried Altmann hatte wenig Platz im menschenvollen Kunsthoken. Viele waren der Einladung der Stadtwerke Quedlinburg gefolgt, um sich ein Bild vom neuen Kunsthoken zu machen. Und von der Arbeit der zehn Quedlinburger Künstler der Gruppe "q-art", die die Eröffnungsausstellung gestalten.

Der Kunsthoken in der Quedlinburger Marktstraße hat nach der ersten Sanierung zu DDR-Zeiten jetzt seine zweite Schönheitskur erhalten. Insgesamt haben die Stadtwerke seit dem Erwerb des Hauses im Oktober vor drei Jahren rund 250 000 Euro hier investiert. "Gerade in einer Zeit, in der viel darüber geredet wird, dass es dieses oder jenes nicht mehr geben soll, es ist gut, diese Entscheidung getroffen zu haben", schätzte Geschäftsführer Michael Wölfer das Engagement der Stadtwerke ein.

Christian Amling von "q-art" lobte die Stadtwerke für die Möglichkeit, im Kunsthoken weiterhin Kultur sichtbar zu machen. "Das ist die Fortsetzung einer Traditionslinie, denn bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fanden hier Ausstellungen Quedlinburger Künstler, damals unter Regie von Bernd Schobeß statt", erinnerte er. Nach der politischen Wende, so Amling weiter, hatte es weitere Ausstellungen hier gegeben und auch jetzt, wo die Anzahl der Galerien in Quedlinburg auch auf Grund privater Initiativen erheblich gestiegen ist, sei der Kunsthoken eine wichtige Adresse.

Eine neue Adresse allerdings für "q-art", da die Gruppe bis zum vergangenen Jahr noch den "Weißen Engel" in der Alte-Topf-Straße nutzte. Die ungeklärten Verhältnisse dort - nach Verkauf und Wiederzurücknahme durch die Stadt - machten einen Auszug der Quedlinburger Künstler notwendig. Im Kunsthoken zeigen sie jetzt, was in der jüngsten Zeit in ihren Ateliers entstanden ist. "Es ist schön, dass wir die Eröffnungsveranstaltung hier im Kunsthoken machen. Vielleicht wird ja mehr draus", freute sich Bildhauer Wolfgang Dreysse, der etliche Kleinplastiken in dem neuen Haus zeigt. Seine Frau Roswitha Dreysse ist mit signifikanten Aquarellen vertreten, Kathrin Ruhnau zeigt Beispiele ihrer Papiertechniken, Metallgestalter Jochen Müller eine eindrucksvolle Plastik. Zu sehen sind ebenfalls Werke von Wolfgang Fischer, Gerhard Heinlein, Detlef Hobbiebrunken, Dagmar Leinhos, Kerstin Müller und Bernd Segler.

Ein Blick, vielleicht auch zwei oder drei auf alle Exponate lohnt in jedem Fall. Genau so wie der Blick auf die Neuerungen im alten Fachwerkhaus, wie beispielsweise den jetzt wendeltreppenlosen großen Raum für Vereinsveranstaltungen im Obergeschoss. Weitere Räume garantieren wie die Galerie im Erdgeschoss die öffentliche Nutzung des Haues, das jetzt in warmen Tönen besticht, denn ände, Decken und Fachwerkbalken leuchten in einem zarten bis kräftigem Gelb.