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Kinderbetreuung in Aschersleben Kinderbetreuung in Aschersleben: SPD sammelt Stimmen gegen eigenen Beschluss

Von Dennis Lotzmann 29.10.2002, 20:35

Aschersleben/MZ. - Metzing selbst hat mit der gemeinsamen Vorlage von CDU-, SPD- und Widab-Fraktion offenkundig große

Bauchschmerzen: "Die Mehrheit im SPD-Ortsverein hat eine andere Meinung." Dies wissend, habe er vorigen Mittwoch gemeinsam mit seinen Parteifreunden Gabriele Knöppler-Ballin und Heinz Werner Rossa nicht für die Vorlage votiert. Später sei das Thema (siehe "Beschluss") noch einmal ausführlich im Ortsverein debattiert worden. "Dort war unverkennbar, dass die Mehrheit nicht mit dem Beschluss einverstanden ist", so Metzing.

Unter anderem sei Unmut darüber aufgekommen, dass die nun beschlossene Regelung zu folgender Konstellation führen könnte: Eine Erzieherin betreue zwei Kinder, deren Eltern die geforderte Bescheinigung vorlegen könnten, während 20 weitere, die bislang den Frühhort besuchten, wegen des fehlenden Nachweises außen vor bleiben. Bei gleich hohen Personal- und Betriebskosten würden 20 Kinder ausgegrenzt. "Wenn offen ist, sollen alle Kinder dorthin gehen können", so Metzing. Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Der Stadt fehlen dann ab Januar die Elternbeiträge für diese 20 Kinder.

Doch was bezwecken Metzing und Co. mit der Aktion? "Wir wollen erreichen, dass das Thema in einem halben Jahr wieder im Stadtrat auf der Tagesordnung steht", so Gabriele Knöppler-Ballin. Zuvor solle darüber weiter in der Öffentlichkeit debattiert werden. "Wir hätten als Stadträte auch die Möglichkeit, das Vollziehen des Beschlusses zu verhindern", gibt sie zu bedenken.

Damit scheint sie in der eigenen Fraktion scheinbar keine Mehrheiten zu finden. Fraktionschef Heinz Schmidt kündigte am Dienstag bereits an, sich nicht "vergattern" zu lassen. "Ich gehe nicht mit allem konform, nur weil ich ein Parteibuch habe." Als Stadtrat sei er unabhängig in seinen Entscheidungen. Grundsätzlich spricht sich Schmidt dafür aus, abzuwarten, wie die Frühhorte ab Januar frequentiert sind. Und: "Wir müssen anfangen, das soziale Netz treffsicherer zu machen. So wie bisher wird es nicht weitergehen. Niemand darf aber deswegen seinen Job verlieren." Kommentar Seite 9