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Der Spaß spielt bei den Steudenern mit

Von Petra Szag 13.09.2006, 19:57

Steuden/MZ. - "Das versteht sich von selbst. Schließlich hätten wir es sportlich nie so weit gebracht, wenn der Hühnerhof und überhaupt die ganze Gemeinde nicht hinter uns stehen würden", weiß Jens Lanzendörfer, der am Samstag mit seinen Mannen in das Abenteuer Oberliga startet.

So wie der Hühnerhof mit Steuden und dem Handball verbunden ist, so sind das auch die Lanzendörfers. Der 33-jährige Jens lenkt - gemeinsam mit Roger Zander - als Spielertrainer die Geschicke der Mannschaft. Bruder Andre (29) organisiert auf dem Parkett die Abwehr, während Denis (35) seine Handball-Leidenschaft mittlerweile als Schiedsrichter auslebt. "Alle drei sind seit dem Tag ihrer Geburt Mitglied des Vereins und schafften mit 16 den Sprung in die Männermannschaft", sagt Vater Werner Lanzendörfer stolz. Die Begeisterung für den Sport hat er seinen Jungs mit in die Wiege gelegt. Er selbst ist seit der Sportplatz-Einweihung 1954 dabei. Zwar ging Vater Lanzendörfer in seiner Jugendzeit auch für Dynamo Halle auf Torejagd und brachte es bis zum DDR-Meister. Seinem Heimatverein hielt er dennoch die Treue - als Spieler und dann viele Jahre als Trainer. Seine Frau Regina übrigens machte es ihm gleich und betreute lange die jüngsten Talente.

Am Mittwoch kehren Handballer und Zuschauer nach den Spielen oftmals in Werner Lanzendörfers Sportlerheim ein. "Das Verhältnis in unserer Truppe und auch zu den Fans ist sehr herzlich und familiär. Es macht einfach Spaß", erklärt Sohnemann Jens. Spaß und eine Menge Idealismus brauchen sie auch. "Prämien gibt es bei uns nicht. Und unsere Trainingsbedingungen sind kompliziert", erklärt der Spielertrainer. Einmal in der Woche trifft man sich mangels eigener Halle in Schafstädt, wo auch die Heimspiele ausgetragen werden. Bei schönem Wetter wird draußen geübt, während freitags meist ein Testspiel außerhalb ansteht. Die A-, C- und D-Jungen des Vereins wiederum pauken das Handball-Einmaleins in Teutschenthal und Höhnstedt. Mädchenteams gibt es nicht. Die Talente gehen nach Langenbogen.

Leistungsstarke Männer haben dafür auch schon den Weg nach Steuden gesucht. Seit einem Jahr spielen z. B. sechs ehemalige PSVer im Trikot der Grün-Weißen. "Sie passen gut zu uns und sind eine echte Verstärkung", weiß Denis Lanzendörfer. Die Klasse zu halten, darin sind sich alle einig, wird dennoch immens schwer. "Wir setzen uns aber nicht unter Druck. Hauptsache, der Spaß spielt weiter mit. Die Fans bleiben uns sicher auch treu, wenn wir hin und wieder verlieren", hofft Jens Lanzendörfer.