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Basketball Basketball: Tigers auf der richtigen Fährte

01.02.2009, 17:15

ASCHERSLEBEN/MZ/TIG. - Sekundenbruchteile nach der Schlusssirene ließ er den Ball aus gut 15 Metern fliegen - und tatsächlich senkte dieser sich in die Maschen. Nur leider ein wenig zu spät. Normalerweise würde dies für wilde Diskussionen sorgen, doch am Sonnabendabend avancierte dies nur zur Randnotiz. Denn die Aschersleben Tigers feierten ihre zurückgewonnene Siegermentalität. Und dies mit einem mehr als überzeugenden 105:81-Erfolg über die BG Zehlendorf, die man damit erstmals in dieser Saison überholte und bis auf Rang fünf der Tabelle sprang.

Nach einem Blitzstart in die Partie ließen die Ascherslebener zwar zunächst etwas nach und der Gast fand etwas besser in die Partie, doch bereits bis zur Halbzeitpause hatten sich die heimischen Tigers bis auf 50:43 abgesetzt. Nach dem Seitenwechsel zeigte dann neben dem überragenden Duo Phil Brooks / Andrew Jones vor allem Youngster Sebastian Lindenberg, dass er in den vergangenen Wochen einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. 15 Punkte erzielte der Quedlinburger insgesamt, in allen Spielen zuvor waren es gerade einmal 23 gewesen.

So setzten sich die Ascherslebener immer weiter ab und nach dem 71:60 vor dem Schlussviertel wurde auch die 18-Punkte-Hypothek aus dem Hinspiel noch getilgt. So siegten die Tigers am Ende verdient und konnten sich damit über den dritten Sieg in Serie freuen.

Lange mussten die Ascherslebener vor Spielbeginn auf ihre Gegner warten. Erst 45 Minuten vor dem Tip Off erreichten die Spieler der BG Zehlendorf die Ballhaus-Arena in Aschersleben. Und zu Spielbeginn schienen sie mental auch noch im Bus zu sein. 14:3 führten die Tigers nach nur vier Spielminuten, ehe die Gäste besser ins Spiel fanden. Doch als es soweit war, stellten sie die Ascherslebener vor einige Probleme.

Besonders Topscorer Silvio Ueberschär (27 Punkte) bereitete den Hausherren einiges Kopfzerbrechen. So gelang es der BG Zehlendorf, sich bis zur ersten Viertelpause wieder auf 23:24 heranzuarbeiten. Im zweiten Viertel übernahmen dann wieder die Aschersleben Tigers das Kommando. Insbesondere Phil Brooks und Andrew Jones, die beide zusammen drei Dreier in dieser Phase versenkten, stellten die Verteidigung der Gäste immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Selbst kleinste Löcher in der Defense nutzte der kleine Guard zum Durchbruch.

Selbst durch Fouls ließ er sich nicht aufhalten und traf alle seine zehn Freiwurfversuche ohne Probleme. So führten die Gastgeber zur Halbzeit bereits mit 50:43.

Im dritten Viertel folgte dann die Entscheidung. Zwar konnten die Berliner zunächst noch dagegen und bis zum 54:49 mithalten, doch dann spielten sich die Tigers immer mehr in einen Rausch. Ein Ballgewinn jagte den nächsten und vorn wurde immer cleverer abgeschlossen.

Höhepunkt war ein Alley-Hoop-Anspiel von Phil Brooks von der Dreierlinie auf Andrew Jones, der krachend per Dunking abschloss. Dies sorgte für richtig gute Stimmung in der Ballhausarena, die an diesem Sonnabend allerdings den einen oder anderen Zuschauer mehr vertragen hätte.

Mit einem 71:60 ging es in die letzten zehn Minuten. Hier brach nun der letzte Widerstand der BG Zehlendorf zusammen. Unter dem Druck des Dauer-Offensivfeuerwerks gelang den Gästen selbst nur noch ein Treffer pro Minute, während die Tigers immer weiter davonzogen. Dies wurde auch begünstigt durch die sehr gute Freiwurfquote der Tigers an diesem Tag, die sich hier nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Sekunden vor dem Ende, beim Stand von 103:81 dann einer der emotionalsten Augenblicke, als Coach Nándor Kovács noch einmal Allan Nghixulifwa, der sein letztes Spiel für die Tigers vor seiner Rückreise nach Namibia bestritt, aufs Feld ließ. Und unter dem Jubel der Fans gelang ihm tatsächlich noch ein letzter Treffer für die Tigers zum 105:81-Endstand.

Zwar verweigerten die Schiedsrichter dem Treffer von Kevin Glenetzky die Gültigkeit, doch an diesem Tage war dies auch nur eine Randnotiz. Zu groß war die Freude bei allen Beteiligten über ein Spiel, bei dem man nie das Gefühl hatte, die Tigers könnten es verlieren.

Jetzt kann man an der Eine endlich wieder von einer Serie sprechen, die es auszubauen gilt. Nächste Gelegenheit dies fortzusetzen ist am nächsten Wochenende beim Tabellenvorletzten TuS Lichterfelde. Denn jetzt, wo die Tigers von Rang sieben auf fünf geklettert sind, will man auch noch die vier Punkte Rückstand zu Platz drei wettmachen, um diese Saison des Neuanfangs doch noch auf dem Podium abzuschließen.

Aschersleben: Gronwald, Rafiq-Dost (8), Brooks (37), Nghixulifwa (2), Jones (18), Müller (15), Lindenberg (15), Havlitschek (2), Glenetzky, Neumann (8), Mähne