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Kultur Lichterlabyrinth krönt die Museumsnacht in Weißenfels

Viele Besucher zieht es am Samstag in das Zentrum der Saalestadt. Bei einem Rundgang wandeln die Gäste auf historischen Pfaden.

Von Andreas Richter 13.05.2024, 07:00
Ein faszinierendes Bild bot am Samstagabend die Lichtershow auf dem Weißenfelser Schlossvorplatz.
Ein faszinierendes Bild bot am Samstagabend die Lichtershow auf dem Weißenfelser Schlossvorplatz. Foto: Vincent Grätsch

Weißenfels/MZ. - Die Stadt Weißenfels hat das Jahr 2024 zum Frauenjahr ernannt. Da ist es nur konsequent, dass auch die 2024er Auflage der Weißenfelser Museumsnacht unter dem Motto „Starke Frauen“ steht. Zum Auftakt haben sich am frühen Samstagabend knapp 100 Frauen und Männer auf der Wiese am François-Haus versammelt. Beate Caspar, heutige Bewohnerin des Hauses, liest einen Text der Dichterin, die von 1860 bis 1874 hier gelebt hat. Viele interessierte Blicke richten sich auf Sophie Zimmerling. Die junge Frau trägt ein historisches Kleid aus der Zeit der Dichterin.

Fortan begibt sich das Publikum, angeführt von Ute Koch, der Vorsitzenden des Gästeführervereins, auf einen Rundgang durch die Stadt - von der Jüdenstraße über Kloster St. Claren, Novalishaus, Heinrich-Schütz- und Geleitshaus bis rauf aufs Schloss. Ganz nebenbei ist, verpackt in ein Quiz, manch Wissenswertes aus der Stadtgeschichte zu hören. So erfahren die Gäste unter anderem, dass es in der langen Weißenfelser Historie bisher nur zwei weibliche Bürgermeister gegeben hat. Jene aus dem 16. Jahrhundert kann beim Rundgang nicht mehr dabei sein. Wohl aber Gisela Bevier, die zwischen 1994 und 2001 die „Starke Frau“ der Stadt war.

Frauen-Ausstellung im Kloster

Auch fernab des Pfades steht das weibliche Geschlecht im Mittelpunkt. Eine Ausstellung im Kloster zeigt Porträts von Frauen verschiedener Nationalitäten. Manch einer findet auch den Weg ins Simon-Rau-Zentrum, wo Porträts und kurze Biografien jüdischer Frauen zu sehen sind. Am späteren Abend hält Maik Richter, Leiter des Heinrich-Schütz-Hauses, in der Musikergedenkstätte einen Vortrag über die Frauen um Schütz und Musikerinnen seiner Zeit.

Zum Zentrum des Abends wird zu fortgeschrittener Stunde das Schloss Neu-Augustusburg. Auf dem Vorplatz beeindrucken nach Einbruch der Dunkelheit Lichterlabyrinth und Theateraufführung. Mehrere Rundgänge ziehen neugierige Besucher an. In der neu gestalteten Schuhausstellung wird es eng, als Kuratorin Isabell Radecke-Aurin zu ihrem ersten Vortrag auf den Spuren der Mode-Ikone Vivien Westwood einlädt.

Zufriedenes Publikum

Auf dem Hof genießen derweil Frauen und Männer vor historischer Kulisse ein Glas Wein. So auch die gebürtige Weißenfelserin Dagmar Brzyk. Ein großes Lob möchte sie unbedingt loswerden. „Das war ein wunderbarer Museumspfad, eine breite Themenpalette, gut vorbereitet, mit einem aufmerksamen Publikum“, meint die resolute Dame. Ein starkes Stück Weißenfels eben - und das nicht nur für Frauen.