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Streitbare Szene im Video HFC-Abstoß-Trick: Diese Szene in der 3. Liga sorgt für Diskussionen

02.08.2019, 11:36

Halle (Saale) - Diese Aktion hat ein Nachspiel - zumindest in den Sozialen Medien. Dort macht ein Video vom HFC-Sieg bei Viktoria Köln am Mittwochabend die Runde. Es zeigt aber nicht etwa die schönen Tore, sondern einen ganz besonderen Trick.

Was war passiert? Kai Eisele führte in der ersten Halbzeit einen Torabstoß aus, indem er den Ball einfach auf den zwei Metern entfernt stehenden Sebastian Mai lupfte. Der köpfte zurück in die Arme seines Keepers.

Ein solcher „kurzer Abstoß“ ist Dank einer Regeländerung im Sommer erlaubt. Musste der angespielte Spieler zuvor außerhalb des Strafraums stehen, darf er nun auch innerhalb angespielt werden. Die gegnerischen Spieler müssen aber nach wie vor draußenbleiben. Und anders als Rückpässe per Fuß darf der Keeper Kopfbälle mit der Hand aufnehmen. Die HFC-Variante vom Mittwochabend war also ungewöhnlich, aber absolut regelkonform.

HFC-Abstoßtrick verstößt gegen keine Regel

Vorteil der Aktion: Eisele konnte das Spiel aus der Hand eröffnen, nicht mit dem Fuß. Das gibt dem Keeper mehr Optionen und minimiert das Risiko eines schnellen Ballverlustes. Disktutiert wird nun aber, ob diese spitzfindige Auslegung der Regel sportlich fair ist. Denn sie eröffnet einem Team auch beste Möglichkeiten, um Zeit zu schinden. Das war beim HFC aber kein Thema, schließlich stand es zum Zeitpunkt der Aktion nach gerade einmal 23 Minuten noch 0:0.

Die „Sportschau“ der ARD griff die Szene auf, verbreitete das Video und ließ die Fußballfans bei Facebook diskutieren. Mehr als 3800 kontroverse Kommentare gab es zu dem Thema, die von „grober Unsportlichkeit“ bis zu „clever gemacht“ reichten.

Der umstrittene Abstoß war keinesfalls die einzige kreative Standard-Variante, die sich der HFC in Köln zurechtgelegt hatte. Auch bei einem Eckball in der zwölften Minute wollte Halle den Gegner überraschen - was aber komplett schiefging.

HFC mit misslungener Eckball-Variante gegen Köln

Jonas Nietfeld hatte sich den Ball zur Ecke hingelegt und leicht angetippt. Dann war er weggangen, als wolle er die Ausührung dem herantrabenden Bentley Baxter Bahn überlassen. Aber durch sein Antippen hatte er die Ecke bereits ausgeführt. Die Kölner fielen darauf aber nicht rein und durchschauten die Sache sofort. Mehrere Spieler sprinteten Richtung Eckfahne und die Szene endete mit einem Ballverlust des HFC.

Der Trick wurdeam Mittwochabend kein zweites Mal versucht. Dabei können sich solche kreativen Momente durchaus lohnen: Mit einer vergleichbaren Variante hatte der FC Liverpool im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona noch ein sensationelles Tor erzielt. (mz/bbi)