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Niederlage gegen Chemnitz Hallescher FC: Rote Karte leitet HFC-Heimpleite gegen Chemnitz ein

Von Christoph Karpe 23.09.2017, 16:01

Halle (Saale) - Bitterer Samstag für den Halleschen FC: Im Ostduell der 3. Liga kassierte der HFC am zehnten Drittliga-Spieltag eine 0:3 (0:2)-Heimpleite und verlor zudem Keeper Oliver Schnitzer mit einer Roten Karte.

Am 28. September 2013 war dem Halleschen FC der letzte Heimsieg gegen den Chemnitzer FC gelungen. Eine lange Durststrecke. Und die sollte fast auf den Tag genau vier Jahre später natürlich enden.

Die Rot-Weißen kamen schließlich mit acht Punkten aus vier Spielen in Notbesetzung mit breiter Brust auf den Rasen des Erdgas Sportparks – die Gäste als Tabellenletzter.

HFC: Manu und Sliskovic in der Startelf

Rico Schmitt begann mit Bremen-Sieg-Torschütze Braydon Manu und Hilal El-Helwe in der Offensive. Ein kleines Dankeschön dafür, dass sie sich am Dienstag bei Werder II zunächst auf die Bank gesetzt hatten.

In vorderster Front stürmte zunächst Vier-Treffer-Mann Petar Sliskovic, der sich rechtzeitig wieder fit gemeldet hatte. Für ihn rotierte Mathias Fetsch auf die Bank. Dort saß auch Klaus Gjasula – zum Comeback ein Startelf-Einsatz, das wäre vielleicht doch etwas früh nach fast fünf Monaten Verletzungspause gewesen.

Hallescher FC: Schnitzler sieht früh die Rote Karte

Doch das Spiel begann mit einem herben Schock: Rot für Torwart Oliver Schnitzler (3.) nach einer Notbremse. Er hatte an der Strafraumgrenze per Kopf gegen den von seiner Abwehr vergessenen Chemnitzer Daniel Frahn klären wollen und diesen dann mit abgeräumt.

Für den bedauernswerten El-Helwe, den Schmitt als Auswechsler opferte, kam Tom Müller als neuer Keeper. Der hielt den anschließenden Freistoß – doch 87 Minuten in Unterzahl, das würde ein hartes Stück Arbeit werden.

In der Folge entwickelte sich das Geschehen erwartbar: Chemnitz übernahm die Spielkontrolle, der HFC lauerte auf Konter. Und hatte durch Sliskovic (19.), per Hackentrick eingesetzt von Erik Zenga, eine gute Chance. Der Schuss wurde zur Ecke geblockt.

Aus der entwickelte sich ein folgenschwerer Konter. Chemnitz stürmte in Überzahl auf das HFC-Tor zu. Julius Reinhardt war es dann, der Müller mit einem Schuss von der Strafraumgrenze überwand: 0:1 (20.). Gegentreffer nach diesem Schema hatten die Rot-Weißen übrigens schon einige kassiert.

Chemnitzer FC legt kurz vor der Pause nach

Nach einem Foul des Gelb vorbelasteten Fabio Leutenecker lag numerischer Gleichstand in der Luft. Doch Schiedsrichter Guido Winkmann verkniff sich Gelb-Rot. Chemnitz-Trainer Horst Steffen wechselte seinen Mann dann in der 29. Minute vorsorglich lieber aus.

Bis zur 42. Minute passierte dann herzlich wenig – bis zum 0:2. Der Chemnitzer Myroslav Slavov bekam im Strafraum den Ball, tanzte zwei HFC-Spieler aus und vollendete aus fünf Metern. Im Prinzip war das Spiel an dieser Stelle für die Rot-Weißen verloren. Wie sollte eine dezimierte Mannschaft einen solchen Rückstand noch aufholen? Zumal CFC-Torwart Kevin Kunz kurz vor der Halbzeit noch einen Sliskovic-Kopfball über die Latte lenkte.

Würde es noch ein Wunder geben? Rico Schmitt brachte mit mit dem zweifachen Saisontorschützen Martin Röser für Max Barnofsky jedenfalls eine neue Offensivkraft mit ausgewiesenen Vollstrecker- und Standard-Qualitäten. In der 55. Minute hätten die Hallenser aber beinahe das dritte Gegentor kassiert. Im Anschluss an eine Ecke donnerte Reinhardt aus der Distanz den Ball an die Latte des HFC-Kastens.

Der HFC kann seine Chancen nicht nutzen

In der 57. Minute wieder Glück für den HFC: Florian Hansch war auf der linken HFC-Abwehrseite auf und davon gelaufen. In der Mitte marschierte Frahn mit. Doch Hansch brachte nur ein Mittelding aus ungenauem Schuss und schwachem Pass zustande. Frahn jedenfalls war bedient. Doch was sollte der HFC tun. Er musste offensiv agieren und tat das auch. Dass Chemnitz gefährliche Gelegenheiten via Konter bekommen würde, war kalkuliertes Risiko.

Das wäre in der 61. Minute beinahe belohnt worden. Eine scharfe Eingabe erreichte Sliskovic, doch dessen Flach-Schuss strich knapp am Tor der Gäste vorbei. Nachdem diese tolle Chance vergeben war, musste dann Stefan Kleineheismann (63.) für den HFC auf der eigenen Torlinie retten.

Viel Aktion also in dieser Phase. Als letzten Joker zog Schmitt in der 67. Minute Stürmer Mathias Fetsch, der für Daniel Bohl, einen defensiven Mittelfeldmann kam. Bedeutete: Doch kein Comeback für Gjasula.

CFC: Reinhardt sorgt für die Entscheidung

In der 69. Minute war dann alle Hoffnung für den HFC und die 7145 Zuschauer - sofern aus Halle - dahin: Reinhardt bekam von Slavov per Rückpass den Ball an der Strafraumgrenze serviert, nahm Maß und versenkte den Ball platziert zum 0:3. Es war übrigens das 20. Gegentor des HFC im zehnten Saisonspiel. Schießbude heißt sowas gemeinhin.

Und letztlich war es ja auch ein eklatanter Abwehrpatzer gewesen, der in der dritten Minute das Unheil an diesem Tag zum Vergessen eingeleitet hatte.

Fazit bei allem Kampfgeist: Mit einer Defensive in diesem Zustand wird der HFC auf absehbare Zeit wohl nicht aus dem Tabellenkeller kommen. Außerdem scheitert die Mannschaft von Schmitt regelmäßig, wenn sie  als vermeintlicher Favorit in ein Spiel geht. Siehe die zuvor bereits verlorenen Heimspiele gegen die Aufsteiger Jena und Unterhaching. 

Statistik: Hallescher FC - Chemnitzer FC 0:3 (0:2)

HFC: Schnitzler - Starostzik, Kleineheismann, Barnofsky - Schilk, Bohl (67. Fetsch), Zenga, Baumgärtel - Manu, El-Helwe (4. Tom Müller), Sliskovic
CFC: Kunz - Leutenecker (29. Scheffel), Endres, Trapp, Mlynikowski - Grote (71. von Piechowski), Reinhardt (85. Bachmann) - Hansch, Kluft - Frahn, Slavov
Tore: 0:1 Reinhardt (20.), 0:2 Slavov (42.), 0:3 Reinhardt (69.)
Gelbe Karten: Leutenecker, Reinhardt, von Piechowski
Rote Karte: Schnitzler (3., Notbremse)
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Zuschauer: 7185

(mz)