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HFC-Profi Hallescher FC: Martin Rösers Wandel vom Mitläufer zum Leistungsträger beim HFC

Von Christoph Karpe 13.09.2017, 16:39
Martin Röser trifft zum 1:0 gegen Wehen Wiesbaden. Der HFC-Profi kommt immer besser in Form.
Martin Röser trifft zum 1:0 gegen Wehen Wiesbaden. Der HFC-Profi kommt immer besser in Form. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Am Sonntagnachmittag schnappte sich Martin Röser seinen Bruder Lucas und zeigte ihm die schönsten Ecken von Halle. Gemeinsam schlenderten die beiden Fußball-Profis also beim Fontänen-Fest über die Peißnitzinsel.

Der Dresdner Zweitliga-Stürmer hatte am Sonnabend schon das Glanzstück seines familiären Kicker-Kollegen vom Halleschen FC live in der Erdgas Arena verfolgt: Martin Rösers Tor zum 1:0 beim so eminent wichtigen 2:1-Sieg über Wehen Wiesbaden, dem ersten in dieser bislang so misslichen Drittliga-Saison der Rot-Weißen.

HFC: Bruder Lucas als Glücksbringer für Martin Röser

Aber nicht nur Lucas Röser machte sich als Glücksbringer für den HFC verdient. „Auch meine Eltern saßen auf der Tribüne“, berichtete Martin Röser voller guter Laune.

Zwei Saisontreffer hat der 27-Jährige - zuvor hatte er beim 1:1 in Karlsruhe eiskalt eine Eingabe verwandelt - mittlerweile erzielt. Dazu kommen zwei Torvorlagen, die Martin in der familieninternen Scorer-Wertung vor dem knapp vier Jahre jüngeren Bruder Lucas einsortieren. Der hat für Dresden zwar auch zweimal getroffen - aber eben noch keinen Treffer vorbereitet.

HFC: Martin Röser als Symbolfigur des Aufschwungs

Martin Röser steht aber derzeit nicht nur für Tore. Seine Auftritte haben auch etwas Beispielhaftes für den Mut machenden kleinen Aufwärtstrend der Mannschaft von Trainer Rico Schmitt. Zu Saisonbeginn spielte er wie mit Tarnkappe, ebenso verunsichert wie seine Nebenleute. Inzwischen aber taut der letzte Verbliebene von Schmitts Offenbach-Connection - Benjamin Pintol und Klaus Gjasula sind aktuell ja noch verletzt - auf.

„Einige Leistungsträger finden ihre Form zurück“, lobte der Coach zuletzt und meinte explizit Röser. Der besticht nämlich mittlerweile nicht nur durch Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Tor, sondern auch wieder durch ein extremes Laufpensum und wertvolle Defensiv-Arbeit.

Ein Indiz für Rösers Aufschwung: Der „Kicker“ benotete seine Auftritte an den ersten fünf Spieltagen im Schnitt mit lediglich 3,7. Zuletzt heimste er zweimal eine 2,5 ein.

Hallescher FC: Jetzt wartet Fortuna Köln auf den HFC

„Natürlich haben wir aktuell nicht das größte Selbstvertrauen und zeigen deshalb fußballerisch nicht das Beste“, sagte Röser, ganz Realist, zum spielerisch höchst sparsamen Auftritt gegen Wiesbaden. Was aber auch ihm völlig egal war. Das Ergebnis stimmte: Und: „Wir haben mit den vier Punkten eine positive Tendenz. Bemerkenswert daran ist, gegen wen wir die Zähler geholt haben. Karlsruhe und Wiesbaden sind immerhin Top-Teams der Liga“, sagte er.

Also blickt der Mann, der nebenbei BWL studiert, inzwischen wieder selbstbewusst voraus. „Wir wissen um unsere Qualität: Wir haben auch ohne die Verletzten eine schlagfertige Truppe und müssen uns nicht verstecken“, sagt er.

Am Sonnabend steht das Punktspiel beim Liga-Dritten Fortuna Köln an. „Wir fahren voller Tatendrang dorthin, um dann auch etwas mitzunehmen“, sagt Martin Röser im Fußballer-Deutsch und meint natürlich Punkte. Und im Familien-Duell mit Bruder Lucas würde er sich gern weiter absetzen.

(mz)