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Die Woche beim HFC Die Woche beim HFC: Schiri-Diskussionen, Vertragsprognosen und kein Testspiel gegen RB Leipzig

Von Max Ohlert 05.02.2015, 11:57
Die HFC-Spieler, hier beim Training in der Türkei, bleiben am Wochenende witterungsbedingt zuhause.
Die HFC-Spieler, hier beim Training in der Türkei, bleiben am Wochenende witterungsbedingt zuhause. Ebert Lizenz

Halle (Saale) - Das hatte man sich beim Halleschen FC anders vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Trainingslager und einem so engagiert wie glücklosen Pflichtspielauftakt gegen den MSV Duisburg, wollte man am Freitagabend in Reutlingen gegen die Stuttgarter Kickers endlich auch für die nötigen Punkte sorgen. Doch Pustekuchen, die Mannschaft bleibt an der Saale. Wegen einer "fünf bis zehn Zentimeter hohen Schneedecke" und eines gefrorenen Platzes sei das Stadion an der Kreuzeiche nicht bespielbar. Dementsprechend war die Stimmung im Verein und in der Mannschaft gedrückt.

"Die Mannschaft hätte lieber gespielt.", ließ Sven Köhler verlauten. Auch, weil der Spielrhythmus in Gefahr ist. Kurzfristig gab es für den HFC keine Möglichkeit einen Testspielgegner zu organisieren. Die Notoption, am Samstag gegen die RB-Leipzig-Spieler zu spielen, die am Freitag im Derby gegen Erzgebirge Aue nicht auf dem Platz stehen, wurde laut Bild-Zeitung sofort wieder verworfen. Zu groß sei die Rivalität der Clubs.

"Rot für Lomb hätte nicht sein müssen."

Lediglich einen Vorteil hat der Spielausfall für den HFC: Ein Torwartchaos bleibt aus. Nachdem die Sperre von Neuzugang Niklas Lomb auf lediglich ein Spiel festgelegt wurde, meldete sich Ersatztorwart Pierre Kleinheider am Dienstag mit einer hartnäckigen Erkältung vom Training ab. Wäre er auch für die Partie gegen die Kickers ausgefallen, hätte U18-Nationaltorwart Tom Müller zwangsläufig sein Profidebüt gefeiert. Nur gut, dass Müller gerade Ferien hat, andernfalls hätte der HFC den 17-Jährigen von der Schule freistellen müssen.

Dass es überhaupt zu der roten Karte für Lomb und der verzwickten Torwartsituation kam, ließ auch unter der Woche die Gemüter kaum ruhen. So beauftragte der MDR den Leipziger Stadtklasse-Referee Ronny Muhm, die betreffenden Szenen mit Zeitlupe und Wiederholung zu bewerten. Muhm legte sich fest: Elfmeter für Duisburg und Rot für Lomb gerechtfertigt, Handelfmeter für den HFC kurz vor der Halbzeitpause fraglich. Andere Töne schlug Ex-Fifa-Schiedsrichter Bernd Heynemann aus Magdeburg an. "Rot für Lomb hätte nicht zwingend sein müssen.", verkündete er.

Auf Seite 2 gibt es neue Tendenzen zu einigen Spielern mit auslaufenden Verträgen und wir blicken auf die Anderen

Diskussion um Gogia-Verlängerung

Obwohl man sich in Halle bereits vor Wochen darauf festgelegt hatte, Vertragsgespräche erst nach erfolgreicher Etat-Planung im März führen zu wollen, wird angesichts zwölf auslaufender Verträge weiterhin munter spekuliert. Nachdem zuletzt eine Vertragsverlängerung Andy Gogias wieder in weite Ferne gerückt war, entsponn sich vor allem unter den Fans des HFC eine rege Diskussion über fehlendes Selbstbewusstsein im Verein. Man solle sich nicht kleiner reden als man sei und mutiger in die Vertragsgespräche gehen, meinte die eine Seite, während andere zur (finanziellen) Besonnenheit mahnten und den realistischen Kurs der HFC-Führungsebene verteidigten. Der HFC sei zwar für seine Fans das Größte, aber kaum zu vergleichen mit anderen Traditionsvereinen der 3. Liga, so die Argumentation.

Engelhardt und Furuholm hoffen auf neue Verträge

Während Gogias Vertrag nach wie vor die Mammut-Aufgabe darstellt, geht es bei anderen Spielern weitaus ruhiger zu. So verkündete Marco Engelhardt, dass er sich einen Verbleib in Halle sehr gut vorstellen könne und auch der HFC zeigte sich sehr zufrieden mit dem Einsatz, den der 34-jährige Ex-Nationalspieler Woche für Woche aufs Feld bringt. Interessantes wusste auch die Bild-Zeitung zu berichten, die Manager Ralph Kühne ein großes Lob für Stürmer Timo Furuholm abluchste. Auf diesen sei - trotz der Trainingskritik in der Vorbereitung - bei einer Leistung wie gegen Duisburg "nur schwer zu verzichten". Klar ist, dass Furuholm Anfang der Saison 13/14 in einem finanziellen Kraftakt geholt wurde und zu den Topverdienern in der Mannschaft gehört. Eine Vertragsverlängerung des Finnen wäre damit wohl auch eine klare Absage an einen Verbleib von Andy Gogia. Beide Spieler wird sich der HFC in der 3. Liga kaum leisten können.

Das machen die Anderen

Für Dynamo Dresden steht am Samstag das Geisterspiel gegen Rot-Weiß Erfurt an. Der Ausschluss der Fans ist eine Strafe für die Verfehlungen einiger Dynamo Sympathisanten beim Auswärtsspiel in Rostock im November. Der MDR überträgt die Partie live. Gleichzeitig verkündete die SGD, dass ab März durch Umbaumaßnahmen die Kapazität des Stadions Dresden um 500 weitere Zuschauer erhöht werden kann. Beim Gegner aus Erfurt rollten in dieser Woche wiederum die Bagger an, um das legendäre Marathontor des Steigerwaldstadions abzureißen.

Das Ende der Transferperiode brachte noch einmal einige Transfers mit sich. Eine kompakte Zusammenfassung zum Winter-Transferfenster hat das Portal liga3-online.de gebastelt.

Auch ein notdürftiges Testspiel gegen die Reservespieler von RB Leipzig ist für den HFC um Tony Schmidt (li.) und Timo Furuholm (re.) keine Option. Die Rivalität sei zu groß.
Auch ein notdürftiges Testspiel gegen die Reservespieler von RB Leipzig ist für den HFC um Tony Schmidt (li.) und Timo Furuholm (re.) keine Option. Die Rivalität sei zu groß.
Eckehard Schulz Lizenz
Der ehemalige Fifa-Schiedsricher Bernd Heynemann (r.) bewertete für den MDR die Szene um Niklas Lombs rote Karte neu.
Der ehemalige Fifa-Schiedsricher Bernd Heynemann (r.) bewertete für den MDR die Szene um Niklas Lombs rote Karte neu.
dpa Lizenz
Sollte der HFC beim Poker um Gogias Vertragsverlängerung mutiger zu Werke gehen? Die Fans diskutieren.
Sollte der HFC beim Poker um Gogias Vertragsverlängerung mutiger zu Werke gehen? Die Fans diskutieren.
Stefan Röhrig Lizenz