Kritik an DFB und Restart-Plänen 3. Liga: HFC-Fans kritisieren DFB für Restart-Pläne und rufen zum Widerstand auf
Halle (Saale) - Im Streit für einen Abbruch der Drittliga-Saison weiß der Hallesche FC seine treuen Fans hinter sich. Die Ultras der „Saalefront“, der HFC-Fankurvenrat und das „Bündnis aktiver HFC-Mitglieder“ haben am Donnerstag eine Mitteilung veröffentlicht, in den sie schwere Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erheben und sich klar gegen eine Fortsetzung der Drittliga-Saison aussprechen.
„Wie oft schon waren wir Fußballfans im Glauben, dass sich die Schere zwischen dem 'Milliardengeschäft Profifußball' und dem eigentlichen Sport gar nicht weiter öffnen kann? Die Coronakrise lehrte uns den banalen Spruch 'schlimmer geht immer' völlig neu zu denken“, schreiben die Ultras mit Blick auf den geplanten Restart der Bundesliga am 16. Mai und den in Liga drei zehn Tage später.
HFC-Fans kritisieren DFB: „Bemüht sich nicht sonderlich ums Erklären“
Der Fußball handle gegen jede Vernunft, und das vor allem aus finanziellen Interessen. „Mit welchem Recht soll der Profifußball eine solche Sonderstellung genießen dürfen?“, fragen die aktiven Fans. Während große Teile der Gesellschaft nachwievor unter den Corona-Restriktionen leiden, wird das Geschäft Profifußball schnell wieder hochgefahren. Der Sport habe sich längst von der Basis entfernt, nicht erst durch die leeren Ränge bei Geisterspielen.
Für die Fans geben DFL und DFB aktuell kein gutes Bild ab. „Die Beletage des deutschen Fußballgeschäftes bemüht sich nicht sonderlich ums Erklären, um den Neustart dafür umso mehr“, heißt es über die Kommunikation der letzten Wochen. Da hatte der DFB immer wieder massiv Druck auf die Vereine der 3. Liga ausgeübt, um die eigenen Restart-Pläne voranzutreiben.
HFC-Ultras appellieren an Fußball-Fans: Stellt euch gegen „diesen Irrsinn“!
„Was den betroffenen Vereinen auferlegt wird, grenzt an Unzumutbarkeit“, schreiben die Fans. Der DFB stehe in diesen Zeiten nicht für Solidarität und verantwortungsbewusstes Handeln, sondern trete „all diese Werte mit Füßen“ - aus rein finanziellen Interessen.
Der Profifußball sei längst zu einem von „der Devise 'höher, schneller, weiter' getriebenen System“ verkommen. Jeder Fußballfan, so schließen die aktiven Fans, solle sich „bewusst gegen diese Irrsinn“ stellen und den Verbänden deutlich zeigen, dass „der Bogen längst überspannt ist“. Wie genau dieser Protest aussehen soll, ließen die Fans offen. (mz/bbi)
