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"Unerträglich und nicht länger hinzunehmen" 3. Liga: DFB übt heftige Kritik und fordert Lösungen von Abbruch-Kritikern

13.05.2020, 17:20

Frankfurt (Main) - Der Streit um eine Fortsetzung oder einen Abbruch der Saison in der 3. Liga geht auch am Mittwoch weiter - und wird nach wie vor vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) öffentlich ausgetragen. In einer Mitteilung machen nun auch die Präsidenten der Regional- und Landesverbände Druck auf die Abbruch-Befürworter rund um den Halleschen FC und den 1. FC Magdeburg.

Die aktuell „von einigen Vereinen betriebenen Debatten“ würden dem DFB und dem „gesamten deutschen Fußball“ großen Schaden zufügen und darüber hinaus „die Zukunft der 3. Liga gefährden“, heißt es gleich im ersten Absatz des Schreibens. Die Präsidenten fordern den Willen aller Klubs ein, die Saison trotz der Corona-Pandemie und geltender rechtlicher Beschränkungen zu einem sportlichen Ende zu führen.

DFB wettert gegen HFC und FCM: „Unwürdiges Schauspiel“

„Ein Teil der Vereine der 3. Liga spielt seit Wochen ein für den Fußball in Deutschland unwürdiges Schauspiel, bei dem die Landes- und Regionalverbände, die den DFB gemeinsam mit der DFL bilden, nur Zuschauer sind“, kritisiert DFB-Vizepräsident Rainer Koch das Lager der Geisterspiel-Skeptiker: „Dies ist unerträglich und nicht länger hinzunehmen.“

Daher fordern die Landesfürsten schnelle „Klarheit und Aufklärung zu zentralen Fragen“ für die 3. Liga. Die Kritiker aus Halle, Mannheim oder Jena sollen bis zum außerordentlichen DFB-Bundestag am 25. Mai ein „klares und machbares“ Konzept zu folgenden Punkten zu erarbeiten und vorstellen:

„Diese Forderungen umzusetzen, hält die Präsidentenkonferenz für unerlässlich, um den Delegierten des Außerordentlichen DFB-Bundestags eine sachgerechte Entscheidung zur Zukunft der 3. Liga zu ermöglichen“, heißt es von Verbandsseite.

3. Liga wird vorerst nicht zweigleisig

Zugleich wiederholen die Landes-Präsidenten die Drohkulisse, wonach Regress- und Schadensersatzforderungen im Abbruch-Falle von den Klubs der 3. Liga getragen werden müssten.

„Wir haben Regeln und gemeinsame Pflichten, anders ist ein organisierter Spielbetrieb nicht denkbar, unabhängig von der Corona-Krise. Der Ausschuss 3. Liga sowie die Mehrheit der Vereine verfolgen das Ziel einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs“, sagt DFB-Vizepräsident Peter Frymuth: „Es geht um die Zukunft der 3. Liga.“

Zugleich erklärte der DFB, dass die Idee einer zweigleisigen 3. Liga aktuell „weder faktisch noch rechtlich und wirtschaftlich umsetzbar“ sei und vertagt wird. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lägen die „notwendigen strukturellen, ordnungsrechtlichen, wirtschaftlichen und zulassungstechnischen Voraussetzungen“ nicht vor.

Über die Strukur des Profifußballs unterhalb der Bundesliga will sich der Verband bis zum DFB-Bundestag 2022 „intensiv beraten“. Einen entsprechenden Antrag hatte der Saarländische Fußball-Verband beim DFB eingereicht. (mz/bbi)