Hier schreibt Marc Rath Von Gipfeln und Beben in Sachsen-Anhalt

das hat gestern reindonnert wie ein Herbstgewitter, mitunter soll zumindest das politische Magdeburg sogar gebebt haben. Der Grund sind 1.167 Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter, die vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap zu ihrer politischen Stimmung befragt wurden. Was die Meinungsforscher da im Auftrag von MZ, MDR und Volksstimme an Zahlen erhoben haben, lässt aufhorchen: Wäre an diesem Sonntag Landtagswahl, taxieren die Demoskopen aufgrund ihrer repräsentativen Befragung die AfD auf 39 Prozent, deutlich vor CDU (27) und Linke (13). Abgeschlagen: SPD (7), BSW (6). Nicht mehr in den Landtag kämen Grüne (3) und FDP, deren Wert Infratest dimap schon gar nicht mehr ausgewiesen hat. Hier finden Sie alle Zahlen noch einmal zum Nachlesen.
Schlag ins Kontor für fast alle Parteien

Es ist eine Momentaufnahme. Der Wahltermin 6. September 2026 ist von heute an gesehen noch genau 366 Tage entfernt. Jetzt beginnt der Wahlkampf. Den werden alle Parteien intensiv führen müssen, denn wirklich bekannt ist nur ein Landespolitiker – Ministerpräsident Reiner Haseloff. Und der tritt eben nicht mehr an. Wohl aber noch auf, wie die ersten Reaktionen der CDU-Landespitze nahelegen, die ein Team mit dem designierten Kandidaten, Sven Schulze, und dem Amtsinhaber ankündigte. Die AfD ist in Jubel-Stimmung und setzt darauf, noch zulegen zu können. Die vor einem Jahr noch als dahinsiechend angesehene Linke ist wieder hoffnungsfroh, während die anderen Parteien erstmal diesen Einschlag verkraften müssen.
MZ-Landtagskorrespondent Hagen Eichler spricht von einer „politischen Zäsur“ und sieht ein Indiz in dem schlechten Abschneiden der etablierten Parteien in den politischen Themen, die die Wähler als die drängendsten empfinden. Mit Abstand auf Platz eins wird dabei der Komplex Asyl und Integration genannt - wenngleich die Flüchtlingszahlen zurückgehen. Warum aber die vorige Zeit nachwirkt, erläutert unser Korrespondent in seinem Leitartikel.
Viel Wunschdenken bei der AfD
Dass bei der AfD viel Wunschdenken den Alltag prägt, die von ihr angestrebte Alleinregierung so unrealistisch wie fatal wäre, eine Regierungsbeteiligung aber auch nicht unmöglich ist – darüber diskutieren MDR-Politikredakteur Malte Pieper und ich in der aktuellen Folge „AfD-Knall in Sachsen-Anhalt“ des Podcasts „Wahlkreis Ost“. Hören Sie gerne einmal rein und schreiben Sie mir Ihre Meinung.
Die Geburtsstunde der MZ hing übrigens auch mit einer Wahl zusammen – der ersten und einzigen freien Volkskammerwahl vor 35 Jahren. Am Vortag (17. März 1990) erschien die erste Mitteldeutsche Zeitung. Unser Senior-Editor Hans-Ulrich Köhler erinnert sich noch einmal an diese aufregende Zeit, wie in wenigen Monaten aus dem einstigen SPD-Bezirksorgan „Freiheit“ eineunabhängige und überparteiliche Zeitung wurde. Seinen Text lesen Sie morgen auf Seite 14 in unserem Jubiläums-Blick, der mit 24 Seiten extra stark ausfällt.
„Wir grüßen unsere Leser zwischen Harz und Fläming, entlang von Elbe, Saale und Unstrut“, hieß es damals auf der Titelseite. „Heimatzeitung wollen wir sein. Dabei bleibt es auch in digitalen Zeiten“, schreibt der geschätzte Kollege. So titeln wir auch auf der ersten Seite dieser besonderen Jubiläumsbeilage: „Wir setzen auf Zukunft – gedruckt und digital“. Und wenn Sie noch kein Abo haben: Zum Jubiläum bekommen Sie es für einen Aktionszeitraum um 35 Prozent billiger – natürlich gedruckt oder eben digital.
Wichtige Halle-Infos jetzt täglich per Podcast

Was vor 35 Jahren praktisch undenkbar war - Sie können uns nicht nur gedruckt lesen, sondern längst schon digital. Und nicht nur das: Mit unserer neuen MZ-App gibt es auch die Möglichkeit, sich die Artikel vorlesen zu lassen. Heute möchte ich Sie auf unsere neueste Entwicklung aufmerksam machen: Die wichtigsten Infos des Tages aus Halle liefern wir Ihnen in unserem neuen Podcast „Heute in Halle“ täglich – von Montag bis Sonntag – direkt aufs Ohr: kompakt, verständlich und auf den Punkt gebracht. Egal ob auf dem Heimweg, im Auto, beim Kochen oder beim Spaziergang am Abend – unser Podcast begleitet Sie mit allem, was in Halle und der Umgebung passiert ist. Hier fassen wir für Sie die News des Tages zusammen – von unseren Reporterinnen und Reportern recherchiert und anschließend von einer KI zusammengestellt. In nur etwa fünf Minuten sind Sie bestens informiert: Was war, was ist, und was morgen wichtig wird. Hören Sie doch mal rein. Das gleiche Angebot haben wir seit einigen Wochen auch bereits in Wittenberg mit „Guten Abend, Wittenberg“ am Start. Weitere Regionen sollen folgen.
Sachsen-Anhalts schönste Sommer-Bilder

„Sommer, Sonne, Sachsen-Anhalt“ – unter diesem Motto haben wir in den vergangenen Wochen die schönsten Sommer-Motive aus Sachsen-Anhalt gesucht. Jetzt stehen die Gewinner fest. Auch wenn das Wetter nicht immer hielt, was die Jahreszeit versprach, bot auch der Sommer 2025 wieder viele unvergleichliche Augenblicke. Und Sie haben einige davon mit uns geteilt: Vom 30. Mai bis zum 31. Juli konnten alle Leserinnen und Leser Fotos einreichen. Danach durfte bis zum 31. August für die schönsten Fotos abgestimmt werden. Die Siegerfotos werden auch auf den Instagram-Seiten der Volksstimme und Mitteldeutschen Zeitung präsentiert! Schauen Sie doch einmal herein – und holen sich den Sommer noch einmal zurück.
Die Gipfelstürmer des Landes

Hoch hinaus möchte Volker Faust – und das ist nicht politisch, sondern geografisch zu verstehen. Der Bad Lauchstädter hat alle Gipfel des Landes erobert. Nun ja, was man darunter so verstehen kann. Sauerstoffmaske und Eispickel waren nicht erforderlich, aber dass es durchaus reizvoll sein kann, die höchsten Erhebungen unserer elf Landkreise zu entdecken, davon hat sich auch unser Reporter Julius Lukas überzeugt, der den 73-Jährigen vorige Woche in unserem Wochenendmagazin porträtiert hatte. Der passionierte Entdecker sucht jetzt übrigens Nachahmer. Tolle Fotomotive dürften garantiert sein.
Wie wäre es also mit einem spätsommerlichen Ausflug oder einer kleinen Frühherbst-Wanderung? In unserem Land gibt es viel zu entdeckt. Und manch ein Ausblick verhilft auch schon mal zum Durchblick.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen SeptemberIhr Marc Rath, Chefredakteur