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Hier in Halle, Newsletter vom 8. November 2025 Katy, Justin und andere Ablenkungen vom Ernst des Lebens in der Stadt

Ein Weltstar aus Halle, den nur Streaming-Fans schon kennen können; ein Quiz, bei dem man mehr gesehen haben muss als ein paar Serien; eine Tonspur, auf der die Rundfahrt durch die Stadt gleitet.

Aktualisiert: 08.11.2025, 10:18
Hier in Halle schreibt Frank Klemmer.
Hier in Halle schreibt Frank Klemmer. (Fotomontage: Tobias Büttner)

grundsätzlich interessiert mich persönlich ja alles. Manches mehr, anderes weniger. Promi-Nachrichten - wer mit wem zum Beispiel, Klatsch also - gehören zu den Geschichten, die nur ausnahmsweise meine Aufmerksamkeit wecken.

Wie Katy und Justin eine Ehe retten

Da geht es mir nicht alleine so. Ein guter Kumpel tickt ähnlich. Und ist dennoch ein Opfer des Boulevards, in diesem Fall verquickt mit der großen Politik: Immer, wenn der frühere kanadische Premierminister Justin Trudeau damals im Fernsehen erschien, musste er traurig mit ansehen, wie seine herzallerliebste Ehefrau schmachtend auf den Bildschirm starrte. Und dann dachte er immer so für sich: „Was hat Justin Trudeau, was ich nicht habe?“

Ein Paar? Katy Perry und Justin Trudeau sind zusammen auf jeden Fall eine Erleichterung für viele.
Ein Paar? Katy Perry und Justin Trudeau sind zusammen auf jeden Fall eine Erleichterung für viele.
(Fotos: dpa)

Jetzt hat sich der Wind gedreht: Wer den Klatsch kennt, weiß, dass eben jener Trudeau, nun nur noch Privatmann, mit der amerikanischen Sängerin Katy Perry liiert sein soll. Als eben jene wichtige Nachricht neulich übers Fernsehen verbreitet wurde, war es nun seine Frau, die traurig dreinblickte und unvorsichtigerweise laut vor sich hinfragte: „Was hat Katy Perry, was ich nicht habe?“

Justin Trudeau, dachte sich mein Kumpel. Aber anstatt es laut auszusprechen, genoss er lieber klammheimlich den Moment, in dem seine Ehe gerettet worden war.

Runa Greiner: Aus Halle über Maxton Hall zum Weltruhm

Was das alles mit dieser Woche in Halle zu tun hat? Nun ja, ich finde, da können wir gerade durchaus ein bisschen Ablenkung vertragen. Wir haben große Diskussionen und viel Bewegung auf den Straßen heute, eine besondere Sondersitzung des Rates zur Moschee am Montag vor uns, wie mein Kollege Jonas Nayda exklusiv berichtet hat - und auch sonst schadet es nicht, auch mal einen Blick auf Außergewöhnliches und Erfreuliches zu werfen.

Runa Greiner aus Halle bei der Premiere der zweiten Staffel der Amazon-Serie „Maxton Hall“ in Berlin.
Runa Greiner aus Halle bei der Premiere der zweiten Staffel der Amazon-Serie „Maxton Hall“ in Berlin.
(Foto: dpa)

Außergewöhnlich und erfreulich wie die Karriere von Runa Greiner. Die junge Hallenserin ist inzwischen ein kleiner Weltstar. Klein, weil ihre große Bühne eine Nische ist, die längst nicht jeder im Blick hat: eine Serie, die der Streaming-Anbieter Amazon Prime selbst produziert hat. „Maxton Hall“ heißt die, um eine Eliteschule dreht sie sich und mit der ersten Staffel wurde sie zur erfolgreichsten Eigenproduktion von Amazon Prime außerhalb der USA.

Meine Kollegin Thisbe Westermann hat einen Heimatbesuch des Stars kurz nach dem Roten Teppich in Berlin zum Start der zweiten Staffel genutzt, um sich die ganze Geschichte des großen Erfolges erzählen zu lassen. Und so erfahren, dass Runa Greiner inzwischen sogar in Brasilien berühmt ist.

Erst Film gucken, die Musik hören, dann quizzen

Wer Ablenkung braucht, sollte nicht nur Serien gucken - oder Filme. Er könnte sich auch mal in einem Quiz mit anderen messen - zum Beispiel in einer Kneipe. Das soll, wie ich gehört habe, schon vielerorts ein großer Renner sein.

Beim Kneipenquiz im Hafenmeister blieb gar nicht viel Zeit zum Grübeln.
Beim Kneipenquiz im Hafenmeister blieb gar nicht viel Zeit zum Grübeln.
(Foto: Hanna Schabacker)

Diejenigen, die sich dazu in dieser Woche im Hafenmeister in Halle versammelt haben, mussten aber beides: Zuerst sehr viele Filme gesehen haben, um dann bei diesem Quiz über Filmmusik von Star Wars bis Herr der Ringe überhaupt eine Chance zu haben. Meine Kollegin Hanna Schabacker war dabei - und traf auf Klugscheißer, Streber und ehrgeizige Konkurrenten.

Witzige Wortduelle bei der Stadtrundfahrt

Schauspielerische Fähigkeiten sind auch gefragt, wenn man eine Stadtrundfahrt durch Halle zum Erfolg machen will. Allerdings nicht live - denn der Ton kommt vom Band. Weil sich so eine Stadt wie Halle über die Jahre hinweg aber verändert und man auch nicht immer nur das Gleiche hören will, liefen jetzt die Aufnahmen für eine neue Tonspur.

Ton- und Aufnahme-Experte Christoph Behling nimmt im Tonstudio des Planetariums eine neue Audiospur für das hallesche Stadtmarketing auf.
Ton- und Aufnahme-Experte Christoph Behling nimmt im Tonstudio des Planetariums eine neue Audiospur für das hallesche Stadtmarketing auf.
(Foto: Steffen Schellhorn)

Meine Kollegin Katja Pausch war dabei, als Tonprofi Christoph Behling am Mischpult saß, während Kati Schumacher, Puppenspielerin und vor allem durch ihre Stadtführungen mit ihrer Handpuppe „Hallelore Salzig“ bekannt, sich mit Maximilian Metz, einem der halleschen Carillonneure, witzige Wortduelle lieferte.

Da längst nicht alle Highlights der Stadt auf der 90-minütigen Tour angefahren werden, werden auch Füll- und „Stau“-Texte produziert, die bei Bedarf zugeschaltet werden können. Gerade an Halles nervigster Ampel, von vielen Autofahrern gern „Arschloch-Ampel“ tituliert, stehe auch der Stadtrundfahrten-Bus viele Minuten. Dda böten sich witzige Texte und anschauliche Vergleiche an, heißt es von den Hauptdarstellern.

Ein schwieriges Unterfangen, finde ich: Denn wehe, die Ampel wird zu früh grün. Das wäre dann gar nicht mehr witzig ...

So, genug abgelenkt von den wichtigen Dingen. Die holen uns doch eh wieder ein. Wenn trotzdem noch Zeit bleibt, dann wünsche ich Ihnen ein Wochenende mit grüner Welle, Filmen, Musik und ohne versteckten Ärger über Katy Perry, Justin Trudeau oder andere Promi-Nachrichten.

Ihr Frank Klemmer