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Hier in Halle, Newsletter vom 30. September 2025 Getönt in den Goldenen Herbst

Autofahren mit Sonnenbrille gegen die blendende tief stehende Sonne; Bahnfahren mit neuen Angeboten; 35 Jahre Einheit mit Erinnerungen an einen großen Hallenser.

30.09.2025, 06:01
Hier schreibt Ihnen Frank Klemmer.
Hier schreibt Ihnen Frank Klemmer. (Foto: Andreas Stedtler)

Sonne satt, was für ein Start in die herbstliche Woche! Goldener geht es fast gar nicht. Angesichts der zuletzt gerade morgens und abends doch schon wieder recht kühlen Temperaturen wäre mir aber nichts fremder gewesen als sommerliche Kleidung. Oder die Hängematte noch mal aus der Garage zu holen. Oder eben schlicht und einfach bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit einer Sonnenbrille durch die Gegend zu laufen.

Am Steuer des Autos ist das aber schon wieder etwas ganz anderes. Da habe ich dazugelernt. Im Frühjahr hatte ich mich noch gewundert, dass jeder, der mir entgegenkam, mit getönten Gläsern unterwegs war. Und das nicht nur morgens, wenn ich in die eine Richtung zur Arbeit fuhr. Genauso viele sonnige Brillenträger kamen mir am späten Nachmittag entgegen.

Cool und sicher durch die

Warum ich verwirrt war? Reine Gewohnheit: Wenn man wie ich - obwohl im Flachland geboren - auf allen Straßen immer irgendeinen Buckel vor der Nase hatte, und sei es auch nur ein Wald oder eine Häuserfront, ist eine tief stehende Sonne nichts, was einem einen Schrecken einjagt.

Jetzt aber weiß ich längst, dass es auch für mich inzwischen Strecken gibt, wo man ohne getönte Gläser von allem geblendet bin - nicht nur von der Schönheit meiner neuen Heimat. Und cool sieht das auch im Goldenen Herbst aus.

Mit der Bahn Paris und die Ostsee im Sinn

Noch schöner ist es, nicht am Steuer sitzen zu müssen, wenn man in die tief stehende Sonne blickt. Zum Beispiel in der Bahn zu sitzen und sich zurückzulehnen dabei. Trotz aller Baustellen gibt es da gute Nachrichten für Halle.

Nachdem Kollege Dirk Skrzypczak neulich schon verkünden durfte, dass es bald mit dem ICE direkt von Halle in die Stadt der Liebe nach Paris geht, hat sich Hanna Schabacker jetzt mal genau angesehen, was ab Dezember noch so alles auf dem Fahrplan steht. Besonders ins Auge gefallen sind ihr dabei die Direktverbindungen an die Ostsee.

Bei solchen Angeboten kann die Sonne ruhig tief stehen, finde ich: egal wo sie gerade auf- oder untergeht. Schlechter sieht es allerdings nachts aus, wie mein Kollege Alexander Schierholz herausgefunden hat: Der Nachtzug nach Paris, der ist nämlich Geschichte.

35 Jahre danach: Erinnerungen an Genscher und an die Einheit

Doch nicht nur die Sonne hinterlässt Spuren. Auch ein legendärer Hallenser hat das getan: Hans-Dietrich Genscher. Er war einer der Köpfe der Wiedervereinigung, deren Vollendung am Freitag genau 35 Jahre her ist.

Im Hans-Dietrich-Genscher-Haus in Reideburg muss Cornelia Pieper sogar an eine Rede denken, die noch ein Jahr länger her ist: die Rede in der Prager Botschaft. Die gehöre für sie „zu den bewegendsten Momenten der Wendezeit“, sagte die Hallenserin, die nach dem Mauerfall in der FDP selbst Karriere machte, meinem Kollegen Dirk Skrzypczak.

Sie hat ihm auch verraten, was genau sie und das Genscher-Haus zum Jubiläum der Einheit so vorhaben und was das mit dem geplanten Zukunftszentrum zu tun hat.

Egal ob mit oder ohne Sonnenbrille: Einen schönen Dienstag wünscht Ihnen

Ihr Frank Klemmer