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Leo Hinrichsmeyer Leo Hinrichsmeyer: Durchbruch bei Askania Bernburg

Von carsten roloff 07.11.2014, 12:45
Leo Hinrichsmeyer (links) hat beim TV Askania seinen Platz auf der linken Außenbahn gefunden.
Leo Hinrichsmeyer (links) hat beim TV Askania seinen Platz auf der linken Außenbahn gefunden. engelbert pülicher Lizenz

Bernburg - Der TV Askania ist eine sehr junge Truppe. Aber er drückt den Altersdurchschnitt sogar noch etwas nach unten. Leo-Anton Hinrichsmeyer, der von seinen Eltern die Vornamen seiner beiden Urgroßväter verpasst bekam, ist mit 19 Jahren das Nesthäkchen im Kader des Oberliga-Aufsteigers und kam im Sommer von der U 23 des 1. FC Magdeburg in die Saalestadt. „Ich hing nach der Auflösung unserer Mannschaft etwas in der Luft. Mein Vater Konrad hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der TV Askania wahrscheinlich in die Oberliga aufsteigt, weil die Ammendorfer verzichten. Ich wollte mich mit 19 noch nicht ganz vom Leistungsfußball verabschieden, bin aber wegen meines Mechatronik-Studiums in Magdeburg auch an die Region gebunden. Ich habe noch vor Ende der vergangenen Saison selbst die Initiative ergriffen und den Kontakt mit Askania gesucht“, erklärte der wieselflinke Flügelflitzer, der die 100 Meter locker in 11,6 Sekunden sprintet.

Nicht dumm angestellt

Beim Probetraining hat sich der nur 1,73 Meter große „Zwerg“ nicht dumm angestellt und einen großartigen Eindruck bei Coach Thomas Diedrich hinterlassen. „Ich habe mich gefreut, dass ich bleiben durfte. Ich wurde auch sehr nett aufgenommen. Das ist im Fußballgeschäft nicht üblich“, meinte Hinrichsmeyer, der sich in Bernburg gut aufgehoben fühlt. „Der Einstieg in den Herrenbereich ist alles andere als einfach. Aber hier habe ich eine sportliche Perspektive und bekomme meine Spielzeit.“ Der Neuzugang hat bisher noch keine einzige Oberliga-Partie verpasst.

Leo Hinrichsmeyer wurde am 10. März 1995 in Braunschweig geboren. Fünf Jahre später zog seine Familie aus beruflichen Gründen nach Sachsen-Anhalt.

Seit dem Sommer 2014 spielt der Niedersachse, der größtenteils beim 1. FC Magdeburg ausgebildet wurde, für den Oberliga-Aufsteiger TV Askania Bernburg.

Hinrichsmeyer ist für Trainer Thomas Diedrich eine feste Größe. Der Mittelfeldspieler kam bisher in allen elf Punktspielen zum Einsatz und stand bis auf die Auftaktpartie beim SV Schott Jena zehnmal in der Startelf. Der Neuzugang erzielte dabei einen Treffer.

Die Fußball-Laufbahn des gebürtigen Braunschweigers, dessen Familie im Jahr 2000 nach Sachsen-Anhalt zog, begann beim Osterweddinger SV. Sein erster Trainer war Manfred Zabel. Doch schon in der E-Jugend kam er zum 1. FC Magdeburg. Günter Braun erkannte im Rahmen einer Fußballschule das Talent des kleinen Leos, dessen Eltern ihren Sprössling fast zwei Jahre zum Training in die Landeshauptstadt fuhren. Nach einem Intermezzo beim Magdeburger SV Börde und einem Kreuzbandanriss kehrte Hinrichsmeyer dank des jetzigen Pressesprechers und damaligen Nachwuchstrainers Matthias Kahl in der B-Jugend wieder zum 1. FCM zurück, wechselte mit 16 Jahren an das Sportgymnasium und wurde mit den Blau-Weißen zweimal Landespokalsieger. Den Aufstieg in die Junioren-Bundesliga hatte er knapp verpasst.

Hinrichsmeyer will lernen

Vom Talent des gebürtigen Niedersachsens ist auch das Bernburger Trainergespann überzeugt. „Wir sind froh, dass Leo bei uns spielt. Er kann kämpfen, laufen, flanken und schießen. Allerdings hat der Junge sein Potenzial bisher noch längst nicht ausgeschöpft. Er kann weitaus mehr und muss vor dem gegnerischen Tor noch effektiver werden“, erwartet Co-Trainer Lucian Mihu noch sehr viel von diesem Rohdiamanten.

Diesen hohen Ansprüchen möchte der Neuzugang auch gerecht werden. „Ich will natürlich mit möglichst vielen Toren und Vorlagen meinen Beitrag dazu leisten, dass der TV Askania in der Oberliga bleibt. Aber vor allem kann ich noch verdammt viel von den älteren Spielern lernen. Ich habe schon noch Bock darauf, im Fußball etwas zu erreichen. Es war schon ein tolles Gefühl, vor über 2000 Zuschauern beim 1. FC Lok im Bruno Plache-Stadion aufzulaufen“, sagte der Sympathisant von Borussia Dortmund. Dieses Feeling will Hinrichsmeyer auch in Zukunft noch häufiger erleben. (mz)