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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Zu viel Stückwerk SV Anhalt verliert auf Usedom

Von Marcus Bräuer 27.09.2015, 18:08
Gabor Pulay, hier in einem anderen Spiel, zog sich gegen Usedom eine Wadenverletzung zu.
Gabor Pulay, hier in einem anderen Spiel, zog sich gegen Usedom eine Wadenverletzung zu. Engelbert Pülicher Lizenz

Ahlbeck - Einer muss der erste sein - aber hätte es nicht noch eine Woche dauern können? Der SV Anhalt Bernburg hatte am Sonnabend vor, den dritten Sieg in Folge zu feiern. Doch das Vorhaben beim bis dahin punktlosen Schlusslicht HSV Insel Usedom misslang, Bernburg verlor 27:29. Es war die zweite Saison-Niederlage des SVA. Und beim HSV Insel Usedom konnte der Sportliche Leiter Nico Heidenreich erleichtert sagen: „Wir haben den Bock umgestoßen.“

Pulay-Ausfall nicht kompensiert

Christian Pöhler ist bekannt für seine präzisen Analysen, auch kurz nach einem Spiel. Der SVA-Trainer erklärte auf der Pressekonferenz, was alles zusammenkommen musste, damit Usedom erstmals in dieser Saison gewann. „Usedom hat eines der besten Spiele gemacht“, fing er an. Obwohl die Mannschaft ohne den verletzten Spielertrainer Piotr Frelek und Rückraumspieler Patrick Glende auflaufen musste. „In den Ausfällen liegt auch manchmal eine Chance“, sagte Pöhler, der den HSV-Sieg als „geschlossene Mannschaftsleistung“ auswies.

Verletzungen, die sich im Spiel ereignen, sind schwerer zu kompensieren, weil es sofort gelingen muss. „An den Ausfall von Gabor Pulay (Wadenverletzung, Anm. d. Red.) mussten wir uns gewöhnen, das haben wir nicht geschafft“, fuhr Pöhler fort. Obwohl Steffen Cieszynski elf Tore erzielte und Patrick Schneider mit fünf Treffern einen neuen Bestwert erreichte.

Viel Stückwerk hatte Pöhler gesehen, nachdem seine Mannschaft bis zum 8:4 dominiert hatte. Zudem war die Fortune nicht auf der Seite des SVA, weil einige Bälle gegen den Pfosten gingen. Dennoch führte Bernburg zur Halbzeit mit 16:15. „In der zweiten Halbzeit ist es dann kein Pech mehr“, so Pöhler kritisch, „da lassen wir viel zu viele klare Chancen liegen.“ Und wenn dann auch noch das Torhüter-Duo eine „eher durchschnittliche Leistung“ bietet, kommt so ein Ergebnis zustande.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Nico Heidenreich nicht die Unzulänglichkeiten des SV Anhalt Bernburg für den Sieg seiner Mannschaft verantwortlich machte, sondern die Gründe in der starken Leistung seiner Spieler suchte. „Wir haben vorne ganz klare Sachen gespielt“, sagte der Sportliche Leiter. Die eigene 6:0-Deckung wurde als Schwachpunkt erkannt und auf 5:1 umgestellt. „Wir haben früh gestört und damit haben wir den Gegner aus dem Konzept gebracht“, fand Heidenreich.

Kein Fazit nach fünf Spieltagen

Seine Mannschaft setzte sich in der 43. Minute erstmals mit drei Toren ab (23:20). In der 51. Minute waren es vier (27:23). Taiki Agarie brachte Bernburg dann mit drei blitzsauberen Toren bis auf 26:27 heran, Usedom behielt aber die Nerven. „Wir haben diesmal auch Tore in Unterzahl geworfen“, freute sich Heidenreich. Was Bernburgs Trainer Christian Pöhler sehr geärgert haben dürfte.

Statt 7:3 nun 5:5 Punkte - Christian Pöhler wurde daraufhin gefragt, ob er denn immer noch zufrieden mit dem Saisonauftakt sei. „Ich werde nach fünf Spieltagen kein Fazit zum Start aussprechen“, sagte er. Zu Hause habe man gute Auftritte geliefert. Das müsse jetzt wieder die Prämisse sein. Am kommenden Freitag steigt das Derby gegen den SC Magdeburg II. Dann geht es zu Hause gegen starke Oranienburger. Danach warten drei Auswärtsfahrten. „Dieser Rhythmus“, sagte Christian Pöhler, „ist nicht ganz ohne.“ (mz)