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Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Mittelfeldspieler Tobias Große - Der Anfang vom Ende?

Von erik schmidt 06.10.2015, 19:23
Tobias Große (am Boden) fand sich zuletzt regelmäßig auf der Reservebank wieder.
Tobias Große (am Boden) fand sich zuletzt regelmäßig auf der Reservebank wieder. archiv/tobis Lizenz

aschersleben - Er steht sinnbildlich für die momentane Situation beim Landesligateam des SV Lok Aschersleben - Mittelfeldspieler Tobias Große. In der vorigen Spielzeit noch unverzichtbare Stammkraft und Kapitän, fand sich der 26-Jährige zuletzt regelmäßig auf der Reservebank wieder. Das obwohl Trainer Henri Trautmann sagt, seine Mannschaft sei in den ersten sechs Partien der Saison weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was Platz 14 und nur sieben Zähler belegen. Doch wo liegen die Ursachen dafür, dass die Eisenbahner und ihr ehemaliger Spielführer noch nicht in den Tritt gefunden haben?

Vorbereitung nahezu verpasst

„Es sind alle engagiert“, so Trautmann, „aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie auch ihr letztes Hemd für den Verein geben würden.“ Insbesondere die Beteiligung am Training und die dort gezeigten Leistungen, stimmen den Übungsleiter wenig zufrieden. Was auch auf Große zutrifft: „Ich habe kein eindeutiges Zeichen bekommen, ob er überhaupt wieder richtig fit ist. Zuletzt haben dann andere einen besseren Eindruck hinterlassen“, erzählt Henri Trautmann.

Tobias Große hatte im März einen Außenbandriss erlitten, im Sommer folgte der eigentlich kurierten Verletzung eine Entzündung im Knöchel. „Dadurch habe ich so gut wie die komplette Vorbereitung verpasst, weshalb ich in den ersten Partien völlig zurecht auf der Bank saß“, sagt Große. Nicht der einzige Rückschlag für den Mann, der sich im Zentrum am wohlsten fühlt: Bei der Kapitänswahl zwischen alter und neuer Spielzeit bekam Axel Böttger das Vertrauen der Mannschaft, sein Vertreter wurde Neuzugang Frank Langwinski. Zwar sagt Tobias Große: „Das interessiert mich nicht wirklich, weil es an meinem Verhalten auf und neben dem Platz nichts ändert.“ Etwas Enttäuschung schwingt aber dennoch mit: „Ich fand die Art und Weise unglücklich, man hätte vorher mit mir sprechen können.“

Die zuletzt dargebotenen Leistungen, speziell bei den beiden Niederlagen gegen Fortuna Magdeburg (1:2) und in Ottersleben (0:2), überzeugten auch Große nicht. „Wir hätten noch deutlicher verlieren können“, so der 26-Jährige, „leider spielen wir zurzeit keinen guten Fußball.“ Ob es mit ihm in der Startelf besser laufen würde, kann Tobias Große nicht bejahen. Zumindest mit seiner Erfahrung könnte er dem Team wohl aber weiterhelfen.

Am vergangenen Wochenende lag der Altersdurchschnitt der Ascherslebener bei 21,27 Jahren. „Häufig lassen wir uns den Schneid noch zu einfach abkaufen“, sagt Henri Trautmann. Auch weil die beiden ältesten Akteure Eric Backoff (28) und Frank Langwinski (33) in noch keinem Punktspiel gemeinsam auf dem Feld standen. Genau an jene Spieler appelliert Trautmann, dass sie vorangehen sollen, um endlich Stabilität in die Auftritte zu bekommen.

„Beim 2:1-Erfolg gegen Irxleben haben wir alles abgerufen, was ich mir vorstelle“, so Trautmann, „danach waren wir aber anscheinend zu zufrieden.“ Es folgten drei sieglose Begegnungen hintereinander. Besonders auf fremden Plätzen tun sich die Einestädter schwer. Einzig beim 0:0 in Krevese sprang ein Punkt heraus. Zu wenig für die eigenen Ansprüche.

Ein weiterer Faktor, der die Geschehnisse negativ in Aschersleben beeinflusst, ist das extreme Verletzungspech. Erst kürzlich zog sich Axel Böttger einen Innenbandriss zu, Manuel Lichtenfeld fällt zudem schon seit dem Auftaktspiel aus. Im ganzen Kader gibt es nur wenige Spieler, die durch die bisher kurze Saison beschwerdefrei gekommen sind.

Gute Ansätze in Ottersleben

„Das kann natürlich keiner beeinflussen“, sagt Trautmann. Eigentlich ist der Kader breit genug, um auch mehrere Ausfälle gleichzeitig zu kompensieren. Weil sich die erste Elf oft von allein aufstelle, fehle der Konkurrenzkampf, „nur wenige hängen sich immer rein“, so Henri Trautmann.

Am Sonnabend steht unterdessen das Nachholspiel bei Union Heyrothsberge an, eines der wenigen Teams, das noch hinter Lok platziert ist. Ein Sieg ist beinahe Pflicht. Vielleicht auch wieder mit Tobias Große, denn er habe gute Bälle nach seiner Einwechslung in Ottersleben gespielt, erklärt sein Trainer. Der Anfang vom Ende der Leidenszeit des ehemaligen Kapitäns und seiner Mannschaft? (mz)