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Fußball Fußball: Bei Askania ist im Finale die Luft raus

Von carsten roloff 23.12.2011, 16:07

bernburg/MZ. - Auf diesen Tag hatte sich Christian Otto ganz besonders gefreut. Der Edelfan des TV Askania bekam von der Mannschaft und dem Vorstand ein Präsent zu Weihnachten überreicht, eine Radblende mit dem Askania-Wappen für seinen Rollstuhl, auf dessen rechter Seite bereits das Logo seines zweiten Lieblingsvereins, dem FC Bayern München, prangt. Den zweiten Wunsch von Christian konnten die Bernburger jedoch nicht ganz erfüllen. Im Finale der achten Auflage des Askania-Cups verloren die Hausherren in der Bruno-Hinz-Halle gegen den Verbandsliga-Konkurrenten Magdeburger SV Preussen verdient mit 0:3 (0:1).

Dabei entzauberten die Magdeburger den Vorjahressieger durch die Tore von Nils Kauffmann, Tobias Günter und Nils Oliver Göres und nahmen erfolgreich Revanche für die im Vorjahr erlittene 3:8-Finalschlappe.

"Wir haben die Bernburger im Endspiel beherrscht", meinte der ehemalige Askane und jetzige MSV-Kicker Martin Liebold, der gegen seinen ehemaligen Verein zwar leer ausging, aber im Turnierverlauf zwei Treffer für seine Preussen beisteuern konnte. Der Meinung von "Prinz Poldi" konnte sich Henry Schachner nur anschließen. "Es war ein enttäuschendes Finale von unserer Seite. Ausgerechnet in dieser Partie haben wir unsere schlechteste Leistung geboten. Die Luft war raus. Wir haben uns viel zu wenig ohne Ball bewegt und konnten dem MSV nicht wirklich Paroli bieten", redete der Co-Trainer Klartext.

Zeitstrafe ohne Gegentor

Nach dem 0:1 des überragenden Kauffmann überstanden die Saalestädter zwar eine Zeitstrafe ohne Gegentor, kamen aber trotzdem nicht in die Gänge. Oliver Drachenberg schoss haarscharf vorbei. Marcus Schubert und Tobias Donath knallten den Ball ans Aluminium des MSV-Kastens. "Sicherlich fehlte uns in der einen oder anderen Situation auch das nötige Quäntchen Glück, aber bereits im Halbfinale gegen Alsleben konnten wir nicht an unsere starken Auftritte in der Vorrunde anknüpfen", sagte Schachner.

Die Alsleber gewannen das Neunmeterschießen um den dritten Platz gegen die TSG Calbe mit 3:2. Markus Selent, der als bester Torhüter des Turniers geehrt wurde, erwies sich in diesem Duell mit zwei parierten Neunern gegen Sebastian Zapke wie Andy Soyk, der zweimal eiskalt verwandelte, als Matchwinner. "Wir haben den Zuschauern sehr ordentlichen Fußball geboten und uns ausgezeichnet verkauft, obwohl uns mit Stefan Schmidt, Stefan Böckel oder Stephan Rühlicke einige Hallenfüchse fehlten. Als einziges Team konnten wir dem Turniersieger ein Remis abtrotzen", freute sich Trainer Achim Straube über den gelungenen Auftritt seiner Truppe.

Das Turnieraus abgewendet

Nach dem 3:3 im Auftaktspiel gegen den Magdeburger SV durch Tore des brandgefährlichen Sebastian Horner (2) und Routinier Artan Isufi stand der Landesligist im letzten Vorrundenspiel beim 0:2-Rückstand gegen die zweite Mannschaft des TV Askania bereits vor dem Aus. Marcus Krause und Nico Felgenträger hatten den Sieger des Saalecups in Front geschossen. Horner, der mit fünf Treffern auch die Torjägerkanone eroberte, Keeper Selent mit einem Gewaltschuss aus 13 Metern und Soyk drehten den Spieß aber noch um und schossen die Rot-Weißen ins Halbfinale.

Alsleben hat die besseren Chancen

Dort traf der Landesliga-Aufsteiger auf den Pokalverteidiger Askania und verlor mit 0:2, obwohl er die besseren Chancen hatte. Clemens Lichtenfeld versiebte zu Beginn eine "Tausendprozentige". Auch Christoph Habicht zeigte wie Isufi, der an Askania-Keeper Patrick Baldauf scheiterte, Nerven beim Abschluss. Da waren die Verbandsliga-Kicker weitaus effizienter. Donath nutzte die erste Möglichkeit zum 1:0. Schubert stellte mit der Schlusssirene den Endstand her.

Die von Norbert Lehmann betreute Bernburger Altkreisauswahl hatte ebenfalls die Chance, aus eigener Kraft die Runde der letzten Vier zu erreichen. Nach dem 7:0-Kantersieg gegen den FSV Hettstedt durch Tore von Marvin Vatthauer (3), Christoph Vatthauer, Ronny Ganzert, Stefan Krause und Max-Martin Schulze unterlag die Mannschaft jedoch im entscheidenden Spiel der TSG Calbe mit 1:3. Nach dem Anschlusstreffer von Oliver Radecke zum 1:2 keimte bei den Altkreis-Kickern noch einmal Hoffnung auf, die Sascha Bergholz jedoch mit dem dritten Treffer für die TSG ganz schnell erstickte.

Zeitstrafenregelung in der Kritik

"Calbe hat aus vier Chancen drei Tore gemacht. Für uns wäre mehr möglich gewesen, wenn uns nicht kurzfristig drei Mann ausgefallen wären. Das konnten wir nicht kompensieren", lautete das Fazit von Coach Lehmann, der die Zeitstrafenregel wie die anderen Trainer nicht begrüßte. Die betroffenen Mannschaften mussten zwei Minuten in Unterzahl spielen, egal wie viele Gegentore sie kassierten. Bei anderen Turnieren ist es üblich, das Team wieder aufzufüllen, wenn die in Überzahl agierende Mannschaft einen Treffer erzielt hat.

Ein Grund zur Freude hatte Christian Otto bei der anschließenden Ehrung dann doch noch. Sein Idol und Freund Michael Schmidt wurde von den Trainern und Betreuern aller Turnierteilnehmer zum besten Spieler des Askania-Cups gekürt.

Nach der Weihnachtspause geht es für einige Teilnehmer des Askania-Cups am 8. Januar 2012 mit dem Masters des Kreisfachverbandes weiter. Hier treffen der TV Askania Bernburg und der FSV Rot-Weiß Alsleben erneut aufeinander. In der Gruppe B spielen sie zusammen mit der ZLG Atzendorf und dem Hallenkreismeister, der zwei Tage zuvor in der Bruno-Hinz-Halle ermittelt wird.

Die Reserve des TV Askania Bernburg spielt in der Gruppe A mit dem TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen / Zens, Schackstedter SV und dem SV Schwarz-Gelb Bernburg. Die Alslebener rückten nachträglich in das Turnier, da der SV 08 Baalberge seine Zusage zurückzog. Das Master des KFV Fußball Salzland ist die Hallenmeisterschaft der Mannschaften auf Landesebene.