Farbeimer, Malerteppiche und ein Kindersitz: Farbeimer, Malerteppiche und ein Kindersitz: Das vermüllte Wäldchen bei Zellewitz

Zellewitz/Nelben - Normalerweise ist es eine idyllische Fahrt, die Serpentinen von Nelben in den Nachbarort Zellewitz hinauf. Linkerhand grüne Wiesen und der Blick ins Saaletal und rechts am Straßenrand ein kleines Wäldchen.

Doch genau dort schlagen immer wieder Umweltsünder zu und vermüllen die Landschaft. Auch dieser Tage wieder. „Es ist extrem ärgerlich, was da passiert“, sagt Jörg Röthling.

Der Vorsitzende des Heimatvereins in Nelben kann eigentlich gar nicht so richtig glauben, was er vor Ort schon entdeckt hat.

Man könnte meinen, Unbekannte hätten nach einer ganzen Wohnungssanierung ihren Dreck dort abgekippt.

In blaue Säcke wurden Styroporplatten gestopft.

Daneben liegen mehrere Farbeimer, zusammengeklebte Malerteppiche und Folien. Und damit nicht genug. Auch ein Kindersitz für das Auto wurde einfach den Abhang heruntergeworfen.

Genauso wie Tannengrün in blauen Säcken. „Ich kann das nicht verstehen, man kann doch alles ordnungsgemäß entsorgen. Und der Weg zum Wertstoffhof ist doch auch nicht länger als extra hierher zu fahren und alles abzukippen“, sagt Nadine Malkowski, ebenfalls Vorstandsmitglied im Verein.

Doch Röthling ist sich sicher, diese immer wiederkehrende Schweinerei wird immer morgens oder abends verursacht, „bestimmt auf dem Weg zur Arbeit oder zurück nach Hause.“

Warum ausgerechnet immer wieder dieses Wäldchen vermüllt wird, kann er sich nur damit erklären, dass dort schon zu DDR-Zeiten eine wilde Müllkippe war, auf der so vieles unerlaubt abgeladen wurde.

„Wir haben als Verein schon vor drei Jahren hier richtig aufgeräumt und so viele unglaubliche Sachen gefunden: sogar alte Handys und Zündkerzen“, erzählt Röthling.

Doch das Wäldchen bei Zellewitz ist kein trauriger Einzelfall. „Es gibt eigentlich keinen Ort in der Stadt Könnern, der nicht von der illegalen Vermüllung betroffen ist, sagt Könnerns Ordnungsamtsleiterin Melanie Müller.

Vor allem auf gut zu befahrende Feldwege hätten es die Umweltsünder abgesehen. Wie zum Beispiel der Weg von Könnern nach Rothenburg oder die Straße zwischen Alt Mödewitz und der Zuckerfabrik.

Zur Verantwortung ziehen könne man die Täter nur, wenn sie bei ihrer Tat beobachtet würden oder sie noch Rechnungen mit ihrem Namen im Müll zurücklassen. Das würde dem Umweltamt des Landkreises gemeldet.

Umso dankbarer ist Müller deshalb für den vom Landkreis organisierten Umwelttag, an dem sich an diesem Wochenende auch etliche Vereine der Stadt Könnern beteiligen.

Auch die Mitglieder des Heimatvereins Nelben, die sich der großen Göhle, wie das Wäldchen genannt wird, zum Reinemachen widmen wollen. Los geht es dort an diesem Samstag um 9 Uhr am Treffpunkt Bushaltestelle im Ort. (mz)