Kommentar zu Markus Kurze Von Läuterung ist nichts zu sehen
Nach dem alkoholisierten Übergriff auf eine Frau wäre für den CDU-Politiker Markus Kurze tätige Reue angesagt. Davon will er jetzt offenbar nichts mehr wissen.

Magdeburg/MZ - War da was? Ein empörendes Verhalten, ein Fehltritt? Mit seinem derzeitigen Auftreten vermittelt der CDU-Politiker Markus Kurze den Eindruck, dass er sich selbst kaum erklären kann, warum er im Juni von seinem Posten als Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion zurückgetreten ist.
Dabei hat er Berichten Anwesender zufolge eine Frau auf eine solche Art körperlich belästigt, dass diese das als Entwürdigung empfand und vor anderen weinte. Vor Gericht wird dieser Fall wohl nie landen – das konnte Kurze offenbar durch eine wie auch immer geartete „Verständigung“ mit dem mutmaßlichen Opfer erreichen.
Kurze geht nun gegen eine Zeitung vor
Unmittelbar nach dem Vorfall beim Landtagsfest hatte Kurze noch die Einsicht – ob aus eigener Erkenntnis oder auf Druck anderer – , dass so ein Vorfall Konsequenzen haben muss. Mittlerweile ist davon nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Kurze geht nun gegen Presseberichterstattung vor. Auf Läuterung lässt das nicht schließen.
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Das Aufsichtsgremium der Medienanstalt hat sich mehrheitlich entschieden, Kurzes Verhalten nicht zu ahnden, da rechtlich verwertbare Beweise nicht vorliegen. Das ist legitim.
Das Gremium hätte sich aber auch eine einfache Frage stellen können: Soll für einen Vorsitz-Posten in der Medienanstalt wirklich ein niedrigerer moralischer Standard gelten als für ein Amt in der CDU-Fraktion?