Leiden unter Legasthenie Eine 17-Jährige aus Wittenberg kämpft mit Buchstaben und Vorurteilen
Fehler beim Schreiben, Quälerei beim Lesen: Legastheniker leiden oft ein Leben lang. Auch daran, unterschätzt zu werden. Eltern fühlen sich vor allem von Schulen alleingelassen. Wie sich die 17-jährige Lilli aus Wittenberg durch Konflikte mit ihrer Mutter, Lehrern und sich selbst kämpft.
![„Gieskane“ oder „Gießkanne“? Manche Worte fallen Lilli K. aus Wittenberg seit Jahren schwer, sie hat Legasthenie.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2024/03/01/1b5204a2-86b5-4cce-afeb-fd0e58dcafc1.jpeg?rect=0%2C0%2C1600%2C1162&w=1024&auto=format)
Wittenberg/MZ. - Lilli K. greift sich ein Blatt Papier und schreibt. Sie schiebt den Zettel herüber. „Giskane“ steht da – statt „Gießkanne“. Das Wort ist für die Gymnasiastin bis heute ein Problem-Wort. „Ich schreibe es immer anders und meist falsch. Und so gibt es viele dieser Worte, die mir schwerfallen“, sagt die 17-Jährige aus Wittenberg. Ihr vollständiger Nachname soll nicht veröffentlicht werden, sie fürchtet Nachteile bei der späteren Jobsuche. „Die Leute denken beim Begriff Legasthenie, dass man dumm ist.“