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MZ-Sommeraktion am 15. August MZ-Sommeraktion am 15. August: Adler Adam zieht seine Kreise

Von Rita Kunze 15.08.2007, 19:24

Pansfelde/MZ. - Dann noch ein Helm drauf, Schild und Schwert in die Hand, und fertig ist der Ritter. Wenigstens ein halber, aber fürs Erinnerungsfoto, das sein Opa beim MZ-Ferientag auf der Burg Falkenstein im Selketal schießt, geht das schon in Ordnung.

1 600 Besucher waren am Mittwoch zum Ferienspaß mit der MZ auf den Burgberg geströmt, um bei Mittelalter-Musik, Falknershow und Museumsprogramm reichlich Abwechslung zu genießen. Vor allem Großeltern nutzten den Tag, um mit ihren Enkelkindern etwas zu unternehmen. Kleine wie Große zog dabei besonders die Falknershow in ihren Bann.

Eleganter Sturzflug

Weißkopf-Seeadler Adam war der Star des Tages. Majestätisch zog er seine Kreise, war dann auch schon mal über die Baumwipfel hinweg verschwunden, um wenig später gelassen auf die heimatliche Burg zurückzukehren. Für den eleganten Sturzflug eines Hybridadlers - eine Kreuzung aus Steppen- und Steinadler - gab es begeisterten Applaus. Das Zusammenspiel von Tier und Falkner funktioniert seit mittlerweile 4 000 Jahren, erklärt Moderator Jan Blümel. Auch er ist immer wieder angetan von der Arbeit, die sein Kollege Jan Koncz vorführte: "Das ist, als würde man eine Katze trainieren wollen." Außerdem sei es spannend, einen großen Adler auf der Hand zu tragen. Adam wiegt immerhin drei Kilogramm - und hat ziemlich scharfe Krallen. Da verwundert es nicht, dass sich das Tragen eines Falknerhandschuhs aus mehreren Lagen robusten Leders anfühlt, als stecke der Unterarm in einer Rüstung.

Alle Sinne gefragt

Ganz weich und flauschig ist dagegen Emmas Gefieder. Das Uhu-Weibchen gehört zur Stammbesetzung der Falknershow und kann launisch sein wie eine Diva, sagt Blümel. Am Mittwoch war Emma zum Glück in Stimmung. Nach der Show stand der Vogel noch für Erinnerungsfotos Modell und ließ sich sogar streicheln.

Bei Museumspädagogin Jana Fechner, die in der Burgküche das Feuer angezündet hatte, waren dann beim Rätselraten alle Sinne gefragt. Nicht zuletzt die Nase: Beim Riechtest an den Kräutertöpfen tippte so mancher glatt daneben. Denn Jana Fechner hatte quasi die Fenchel-Falle aufgebaut - von Dill bis Anis reichten die Vermutungen, worum es sich bei diesem Kräutlein nur handeln könnte.

Handfeste Unterhaltung boten schließlich Chris, der Jongleur aus Wales, der selbst scharfe Beile durch die Luft wirbeln ließ, und die Gruppe Scherbelhaufen. Mit Dudelsäcken, Trommeln und markigen Sprüchen unterhielten sie das Volk ganz wie im Mittelalter. Wem der Trubel zu viel wurde, der konnte in im Museum in die lange Burggeschichte eintauchen.