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Heidetour bei Seyda Heidetour bei Seyda: 24. Auflage vom "Erlebnistag Wandern"

Von H.-Dieter Kunze 16.10.2016, 19:19
Auch Leckeres zu Naschen wartete.
Auch Leckeres zu Naschen wartete. Kunze

Seyda - Es war die 24. Auflage vom „Erlebnistag Wandern“. Organisation und Führung hatte in bewährter Weise Heinz Richter aus Seyda übernommen. Treffpunkt für die 70 Teilnehmer war wie in den vergangenen Jahren am Seydaer „Schützenhaus“. Richter begrüßte sie und wartete gleich mit einer Neuigkeit auf: „Ab nächstes Jahr wird Jörg Wegener der Wanderleiter sein.“ Mit immerhin 84 Jahren sei es langsam an der Zeit, etwas kürzer zu treten, führte er als plausiblen Grund an, der von allen akzeptiert wurde. Reinhard Jentsch vom Mitorganisator SV Rot-Weiß Seyda nutzte die Gelegenheit, um sich bei Richter für die Organisation in den vergangenen Jahren zu bedanken.

Dann strömte die wanderlustige Meute auch schon los. Hinter dem Diest-Hof ging es auf dem Naturlehrpfad in Richtung Ziel, der Max-Miller-Gedenkstätte. Das Wetter hätte passender nicht sein können: angenehm milde Herbsttemperaturen und vor allem kein Regen. Immer wieder gab es kleine Stopps, denn unmittelbar neben der Strecke wurden so manche Pilze entdeckt. Die konnte man natürlich nicht stehen lassen, sie verschwanden in Rucksäcken und Taschen. Sein Tempo sollte jeder individuell bestimmen, je nach Kondition und Alter. Einige führten ein Fahrrad mit sich, für den Rückweg. Die Strecke war hin- und zurück 18 Kilometer lang. Die mussten erst einmal bewältigt werden!

Aber zur Stärkung gab es ja Raststellen mit einer reichlichen Auswahl von deftig bis süß. Wer vielleicht in der Heide schon einen Heißhunger auf Kuchen und Torte verspürte und nicht bis zum Nachmittagskaffee warten wollte, kein Problem. Sven und Silvia Dehne vom Imbiss- und Partyservice Morxdorf wussten aus jahrelanger gastronomischer Versorgungserfahrung, was den Aktiven am „Erlebnistag Wandern“ besonders mundet.

Zu Mittag standen Erbsensuppe und Geschnetzeltes mit Spätzle zur Wahl, wer noch Appetit verspürte, konnte sich kurz vor dem Ziel nochmals mit Kaffee und Kuchen stärken. Die Motive, an dieser alljährlich im Oktober stattfindenden Tour teilzunehmen, sind unterschiedlich. Nicht nur aus der näheren Umgebung kommen die Wanderfreunde, sie nehmen auch locker längere Anfahrtswege per Fahrrad oder Pkw in Kauf.

Für Margit Bader aus Gentha sind es die schöne Natur und der Reiz an der Bewegung in frischer Luft in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter. Zum fünften Mal begab sie sich auf Tour. Für Gerlinde Seydel aus Langenlipsdorf war es die zweite Wanderung dieser Art. „Von meinem Heimatort bis in die Heide ist es ja nicht weit. Man erfährt dort immer wieder etwas Neues.“ Lieselotte und Rudolf Gesper kamen aus Zellendorf, Alexander Schulze aus Jüterbog nahm erstmals teil.

Allerdings, „Neuland“ ist die Glücksburger Heide für sie keins. „Ich bin ab und an mit dem Fahrrad hier unterwegs und kenne schon viele schöne, aber längst noch nicht alle Stellen.“ Wenn er Besuch hat, nimmt er ihn zu einer Radtour mit. Ein „Muss“ ist dabei der Naturgarten an der Heimateiche.

Gudrun und Bodo Maasch aus Seyda sind seit dem ersten Aktionstag dabei und möchten das auch weiterhin tun. Anja Schröder, ein Paar aus dem Diest-Hof, haben die Heide zwar in unmittelbarer Nachbarschaft und deshalb allein schon Spaß am Laufen. „Aber an diesem Tag macht es noch viel mehr Spaß“, sagten sie unisono. Berit Heinrich und ihr Lebenspartner Alexander Treiber waren mit den Kindern Ole (sechs) und Erik (zwei Jahre) dabei.

Erik hatte es wohl am bequemsten von allen, er genoss die Glücksburger Heide aus dem Buggy heraus. Sein großer Bruder dagegen hielt tapfer durch nach dem Motto: „Bloß keine Schwäche zeigen.“ Lachend erinnerten sie sich an den Erlebnistag im vergangenen Jahr. Sie verließen die Strecke in ganz ruhige Gefilde, um eventuell einen Wolf heulen zu hören. Der aber blieb stumm, nur die Suche nach dem Rückweg war schwierig. Sie hatten sich schlicht und ergreifend verlaufen.

(mz)

Rund 70 Teilnehmer machten sich auf den Weg beim Erlebnistag Wandern. 
Rund 70 Teilnehmer machten sich auf den Weg beim Erlebnistag Wandern. 
Kunze
Organisator Heinz Richter (gelbe Kappe) stellte seinen Nachfolger Jörg Wegener vor.
Organisator Heinz Richter (gelbe Kappe) stellte seinen Nachfolger Jörg Wegener vor.
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