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Betreuungsforstamt Annaburg Betreuungsforstamt Annaburg: Tag der offenen Tür mit Jägerschaft

Von Frank Grommisch 02.09.2018, 04:20
Zum Tag der offenen Tür im Betreuungsforstamt Annaburg am 8. September wird die Waldkönigin des Landes, Maria Dolge, erwartet.
Zum Tag der offenen Tür im Betreuungsforstamt Annaburg am 8. September wird die Waldkönigin des Landes, Maria Dolge, erwartet. DPA

Annaburg - Der Gesprächsbedarf wird groß sein beim Tag der offenen Tür im Betreuungsforstamt Annaburg. Denn so viele Probleme wie in diesen Monaten haben Waldbesitzer und Forstleute schon lange nicht derart in Atem gehalten, lässt Forstamtsleiter Frank Ackermann deutlich werden.

Nach verheerenden Stürmen im Herbst und Winter und gerade nach den nunmehr häufig vertrockneten Aufforstungen, öfters absterbenden großen Bäumen, extremer Brandgefahr über lange Zeit und immensen Feuern in Wäldern stellen sich nachdrücklich Fragen, wie auf die sich verändernden Bedingungen reagiert werden kann. Der Klimawandel zeige sich damit bereits recht deutlich.

Videos von Großbränden

Am Sonnabend, 8. September, ab 10 Uhr ist auf dem Areal in der Holzdorfer Straße in Annaburg Gelegenheit, darüber mit den Forstleuten zu sprechen. Hat es überhaupt noch Sinn, im Frühjahr junge Pflanzen für die Wälder der Zukunft in die Erde zu bringen? In den vergangenen Jahren gab es im Frühling wiederholt Trockenperioden, aber so extrem wie 2018 sind sie noch nie ausgefallen.

Die sich verändernde Witterung sei ein einschneidender Faktor für die Waldwirtschaft und vor allem die Walderneuerung. Die lange Phase ohne Niederschläge hat die Wälder derart austrocknen lassen, dass schon ein Funke reicht, um innerhalb von Minuten die Arbeit von Jahrzehnten zunichte zu machen. Wer sich einen Eindruck von den großen Waldbränden in der Annaburger Heide oder zuvor bei Serno verschaffen möchte, der wird Gelegenheit bekommen, sich im Forstamt Videoaufnahmen hierzu anzusehen, kündigt Ackermann an. Die Filme werden den ganzen Tag über gezeigt.

Zum Waldbrandschutz wird es Informationen geben, zum Schädlingsbefall ebenfalls. Alle namhaften Forstschadinsekten seien derzeit in Wäldern nachzuweisen. Inwieweit werden sie sich aufgrund der Trockenschäden und der Witterung vermehren? Welcher Befall ist zu erwarten? Im Betreuungsforstamt werden auch dazu gerade die Informationen zusammengetragen. „Das ist ein großes Thema.“

Auch wenn diesmal vielleicht die Theorie dominiert. Zu sehen gibt es ebenfalls einiges. So wird Eckhard Schulze aus Wittenberg Waldbautechnik vorführen, die nicht den üblichen Vorstellungen entspricht. „Es gibt da deutlich mehr als den klassischen Waldmeister-Pflug und das wollen wir zeigen“, kündigt Ackermann an. Harvester und Forwarder werden ausgestellt. Die Handarbeit in der Forstwirtschaft wird zunehmend durch Technik abgelöst.

Mit Hörnerklang

Eröffnet wird der Tag der offenen Tür am Sonnabend in der kommenden Woche von der Waldkönigin Sachsen-Anhalts, Maria Dolge, sowie Jagdhornbläsern und dem Forstlichen Gesangverein Annaburg. Sie werden musikalisch auf eine Besonderheit der 17.  Veranstaltung dieser Art hinweisen. Denn gleichzeitig wird der Jägertag der Jägerschaft Altkreis Jessen ausgerichtet.

Die Weidfrauen und -männer warten in einem großen Zelt mit Informationsständen auf, zeigen Trophäen, haben einen Messerschleifer eingeladen und bieten Besuchern an, sich im Luftgewehr- und Armbrustschießen zu versuchen. Die Absprachen für die gemeinsame Veranstaltung wurden schon lange getroffen, lässt der Forstamtschef wissen. Und das passe ja auch gut zusammen. (mz)