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Arbeitsgemeinschaft  Arbeitsgemeinschaft : Familien überwinden Hemmschwelle

Von Andreas Benedix 23.09.2016, 06:23
Sabine Biermann (links) und Jana Ehrlich laden zum Tag der offenen Tür in die Erziehungs- und Familienberatungsstelle ein.
Sabine Biermann (links) und Jana Ehrlich laden zum Tag der offenen Tür in die Erziehungs- und Familienberatungsstelle ein. Benedix

Wittenberg - „Mit unserem „Tag der offenen Tür“ am 28. September möchten wir allen Interessenten die Möglichkeit bieten, sich völlig unverbindlich über unsere Einrichtung zu informieren und Einblicke in unsere Arbeit zu nehmen“, sagt Sabine Biermann. Die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft „Erziehungs- und Familienberatung“, die in Trägerschaft des „Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Wittenberg“ und des „Internationalen Bundes Mitte gGmbH Wittenberg“ agiert, ist stolz, auf eine langjährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken zu können.

Sie kennt die Gründe, die Familien veranlassen, „ihre“ Beratungsstelle aufzusuchen. Als einige Beispiele nennt sie Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch familiäre Probleme, Schwierigkeiten in der Schule, Erziehungsunsicherheiten, familiäre Krisen sowie Entwicklungsauffälligkeiten. „Zu uns kann jeder kommen, der Kinder unter 18 Jahren hat. Wir betreuen zirka 600 Familien im Jahr. Unser Klientel stammt aus allen gesellschaftlichen Schichten. Alle, die den Weg zu uns finden und Hilfe suchen, tun das völlig freiwillig. Allerdings gilt es für viele, sich für diesen Schritt zu überwinden.“

Die „Erziehungs- und Familienberatung“ steht allen Menschen offen, unabhängig von deren Konfession oder Religionszugehörigkeit. Da die Mitarbeiter der Schweigepflicht unterliegen, wird alles vertraulich behandelt. Das Angebot an Informationen, Beratungen und Therapien umfasst ein breites Spektrum. Es reicht von allgemeinen Erziehungsfragen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen, Essstörungen, Ängsten und Schüchternheit bis hin zu depressiven Verstimmungen von Kindern und Jugendlichen.

Der „Tag der offenen Tür“ in der „Erziehungs- und Familienberatung“ findet am Mittwoch, 28. September, in der Zeit von 13 bis 16.30 Uhr in den Räumen der Erziehungs- und Familienberatungsstelle in der Wittenberger Juristenstraße 1-2 (Eingang Deutsche Bank) statt. Unter dem Motto „Bewährtes erhalten und Neues gestalten“ werden unter anderem Informationen zur Einzel-, Paar- und Familienberatung, zur Leistungsdiagnostik, zu Elternabenden sowie zu Trainingskursen für Kinder angeboten.

Der „Tag der offenen Tür“ soll mit dazu beitragen, die diesbezügliche Hemmschwelle zu senken, beziehungsweise abzubauen, erzählt die Diplom-Psychologin. Neben den Mitarbeiterinnen in den Außenstellen in Jessen und Gräfenhainichen steht ihr im Team der Lutherstadt Jana Ehrlich zur Seite. Die Diplom-Pädagogin ist als Familientherapeutin tätig. Zu ihrer Arbeit fand sie 1996 unmittelbar nach ihrem Studium. „Ich habe das als eine Herausforderung gesehen und nie bereut“ lautet ihre Einschätzung.

Ähnlich wie alle anderen Beschäftigten in der Beratungsstelle musste auch sie zusätzliche Qualifikationen erwerben, um diese verantwortungsvolle Tätigkeit ausführen zu dürfen. Wie sie berichtet, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten den betroffenen Familien zu helfen.

Die Beratungs- sowie Hilfsangebote werden je nach den Erfordernissen der individuellen Situation gestaltet, wobei auf psychologische und psychosoziale Diagnostik zurückgegriffen werden kann. Gegebenenfalls wird auch das soziale Umfeld der Familie mit einbezogen.

„Letztendlich muss unser Klientel jedoch selbst aktiv werden. Wir können ihm mit unseren Möglichkeiten und Angeboten nur einen Blumenstrauß reichen. Das Beste daraus für sich heraussuchen, das müssen sie selbst tun“, ergänzt Sabine Biermann gegenüber der MZ.

In diesem Zusammenhang verweist sie auf einen grundlegenden Aspekt. „Bei all unserer Tätigkeit steht das Wohl der Kinder und Jugendlichen stets im Vordergrund. Für Konfliktpotential in den Familien sorgen, neben sozialen Problemen, auch oftmals übersteigerte Erwartungshaltungen der Eltern gegenüber ihren Sprösslingen oder deren Zweifel an der eigenen Erziehungsarbeit“, weiß die erfahrene Familienbetreuerin zu berichten. Spezielle Angebote für Eltern, wie Trainingskurse und themenorientierte präventive Abende ergänzen daher das Beratungsspektrum.

Über die eigenen vier Wände hinaus bietet die „Erziehungs- und Familienberatung“ eine Reihe von Informationsveranstaltungen für Kindertagesstätten sowie für Schul- und Freizeiteinrichtungen an. Dabei werden unter anderem Themen wie „Kinder ticken anders - Grundlagen für eine gute Kommunikation mit dem Kind“ oder „Das Spiel der Kinder - Die Bedeutung von Spiel und die Rolle der Eltern“ vorgehalten.

(mz)