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Hans-Günther Frey aus Rottleberode Hans-Günther Frey aus Rottleberode: Tischtennisspieler aus Leidenschaft

Von Ralf Kandel 28.02.2016, 10:17
Hans-Günther Frey feiert seinen 80. Geburtstag. Er zählt zu den ältesten aktiven Spielern hierzulande.
Hans-Günther Frey feiert seinen 80. Geburtstag. Er zählt zu den ältesten aktiven Spielern hierzulande. Kandel

Rottleberode - Fußball? „Nein, für Fußball hab ich mich nie interessiert.“ Hans-Günther Frey lacht. Sein Herz schlägt wahrlich nicht für das „runde Leder“. Sondern vielmehr für den weitaus kleineren Zelluloid-Ball. Der Kelbraer ist nämlich Tischtennisspieler aus Leidenschaft. Und das nun schon seit 66 Jahren. „Ich glaube, ich bin der älteste noch aktive Tischtennisspieler hier in der Umgebung“, sagt Frey.

Beginn seiner Tischtennislaufbahn

Am Sonnabend hat er Geburtstag, wird runde 80 Jahre. Grund genug, zurückzublicken. Begonnen hat die Tischtennis-Laufbahn 1950 in seinem Geburtsort Gernrode. „Da war die Landesmeisterschaft Sachsen-Anhalts bei uns. Meine Mutter hat da mitgespielt. Das hat mir gefallen, das wollte ich auch. Da bin ich dann auch mal hingegangen“, erzählt er heute, wenn er sich an die Anfänge erinnert.

Es war der Beginn einer langen Tischtennis-Laufbahn. Den Schläger und ein paar Bälle hatte Frey immer im Gepäck - so auch bei seinen beruflichen Umzügen. Und selbst bei seinen ebenso arbeitsbedingten Auslandseinsätzen in Afrika, zum Beispiel in Guinea-Bissau und Madagaskar hatte der Ingenieur für Funktechnik das Tischtennis-Zubehör immer mit an Bord.

Sektion Tischtennis gegründet

Erst recht war es mit dabei, als es ihn dann Anfang der 60er Jahre nach Kelbra verschlug. „Da haben wir die Sektion Tischtennis gegründet. Gunther Krause war mit dabei, Manni Klauke und einige andere“, erinnert er sich an die Gründertage. Viele Jahre folgten - mit Erfolgen, aber auch mit ein paar Rückschlägen. Der Tiefpunkt war in der Serie 2008/09 erreicht. Da war dann Schluss mit dem Tischtennis in Kelbra. Hans-Günther Frey spielt seitdem für Wacker Rottleberode.

Frey feiert Erfolge

Und das mit großem Erfolg. Medaillen bei der Landesmeisterschaft hat er geholt. Kreismeister ist er geworden: „Etliche Male sogar. Ich weiß aber nicht mehr, wie oft.“ Und unzählige Punktspiele an den Tischen hat er bestritten, zahlreiche davon auch gewonnen. „Klar wollen es die Jungen dem Alten zeigen. Aber bei mir spielt eben die Erfahrung mit“, lacht Frey. Dann fügt er hinzu: „Eigentlich bin ich ja Angriffsspieler, aber mit dem Alter wird man ruhiger.“

Verlieren gehört dazu

Aber wie sieht es mit Niederlagen aus, wie verkraftet es der nunmehr 80-Jährige, wenn er als Verlierer vom Tisch geht? „Verlieren gehört beim Tischtennis dazu. Da muss man sich doch nicht ärgern. Da gratuliert man dem Sieger. Tischtennis ist doch ein fairer Sport. Ich nehme es niemandem übel, dass er gegen mich gewinnt“, sagt er. Nach kurzer Pause fügt Frey dann hinzu: „Aber manchmal kommt es schon vor, dass ich mit mir selbst schimpfe.“

Wie lange will Hans-Günther Frey noch im Wacker-Team mitmischen? Eine konkrete Antwort bleibt aus. „Man muss sich doch bewegen. Man hat doch sonst nichts“, sagt er. Und marschiert zur nächsten Trainingseinheit in „seiner“ Sporthalle Rottleberode - mit dem Zelluloid-Ball. (mz)