Nach Feuer im Country Club Ballenstedt Nach Brand des Vereinsheims: Country Club Ballenstedt will geplante Feste trotzdem feiern

Ballenstedt - Die Bilanz ist niederschmetternd: Fast 95 Prozent des Besitzes des Country-Clubs Ballenstedt sind bei dem Brand vor knapp sechs Wochen in Flammen aufgegangen. Das mit viel Holz gebaute Vereinsheim diente dem Country-Club als Winterquartier, in dem viele Sachen bis zum Frühjahr eingelagert werden sollten. Jetzt ist alles weg.
Langsam kehrt die Zuversicht wieder ein
Doch nach dem ersten Schock kehrt jetzt langsam Zuversicht ein: „Wir wollen nicht aufgeben“, sagt Vereinsvorsitzender Christian Nowak. Bestärkt wird der Verein von der großen Unterstützung, die er bislang erfahren hat. „Die Anteilnahme ist immer noch groß, und wir wollen uns für die Spenden bedanken“, sagt Nowak.
„Sie sind ein Anfang, dass wir positiver in die Zukunft blicken können.“ Auch ein Ausweichquartier ist gefunden: Auf dem Flugplatz Ballenstedt können sich die Vereinsmitglieder treffen und die Linedancer proben.
Lumberjack-Pokal und Handwerkermarkt finden statt
Mit Hilfe der Spenden wolle man Biertischgarnituren und andere Dinge anschaffen: „Das hilft für den normalen Betrieb, den wir nicht einstellen wollen“, so der Vereinsvorsitzende.
Das bedeutet, dass die Feste, die der Country-Club jährlich ausgerichtet hat, auch 2019 stattfinden werden: der Lumberjack-Pokal, das Sommerfest und der Handwerkermarkt „Hartlake trifft Handwerk“. „Bei diesen Festen haben wir ja auch immer Spenden für karitative Zwecke gesammelt. Im vergangenen Jahr haben wir damit den Verein für krebskranke Kinder Harz unterstützt.“
Rund 50.000 Euro - so hoch schätzt die Polizei den entstandenen Schaden. Aber „den ideellen Wert kann man nicht beziffern“, sagt der Ballenstedter Stadtwehrleiter Holger Kohl. „Die Leute sind mit Leib und Seele dabei.“
Kohl hat den Einsatz am 30. November geleitet, bei dem 31 Feuerwehrleute sich letztlich nur noch darauf konzentrieren konnten, dass sich die Flammen nicht weiter ausbreiten.
„Kripo live“ sendet am Sonntag einen Beitrag über Ballenstedt
Ein hoher Baum neben dem Grundstück erinnert an die Katastrophe: Seine Rinde ist bis in die Krone schwarz und verkohlt. „Im Sommer hätten wir hier definitiv einen Waldbrand gehabt“, sagt Holger Kohl über das Ausmaß des Brandes, der sieben Stunden lang bekämpft wurde.
Den Täter hat die Polizei noch nicht gefasst. Sie setzt deshalb auch Hoffnungen darauf, dass Zuschauer von „Kripo live“ Hinweise geben können. In der Sendung, die am Sonntag um 19.50 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt wird, ist ein Beitrag zum Brand in Ballenstedt geplant.
„Es ist wohl jemand, der gerne mit Feuer spielt“, vermutet Christian Nowak. Auch er hofft, „dass vielleicht doch noch jemand etwas gesehen hat und sich bei der Polizei meldet“.
Der Verein hatte im vergangenen Jahr rund 15.000 Euro in eine neue Küche, einen Tresen und einen neuen Tanzboden investiert. Auch neue elektrische Leitungen seien verlegt worden, denn in diesem Jahr sollte das Vereinsheim einen Stromanschluss bekommen. 23 Jahre lang haben Vereinsmitglieder Zeit und Geld investiert. „Fast alles, was da stand, hatte eine Geschichte“, sagt Christian Nowak. „Dass das jetzt weg ist, schmerzt am meisten.“
Um Hinweise zu der Brandstiftung und zu möglichen Tätern bittet das Polizeirevier Harz in Halberstadt unter der Rufnummer 03941/67 42 93. (mz)
