Brandstifter Brandstiftung im Country Club Ballenstedt: 50.000 Euro Schaden nach Feuer im Vereinsheim

Ballenstedt - Das Vereinsheim des Countryclubs am Hirschteich in Ballenstedt ist in der Nacht zu Freitag bis auf seine Grundmauern abgebrannt. „Da war alles drin: unser komplettes Mobiliar, die Sachen für den Weihnachtsmarkt“, sagt der Vorsitzende Christian Nowak - vom Herzblut, das die Mitglieder über Jahre in den Aufbau ihres Domizils, des Forts Hartlake, gesteckt haben, ganz zu schweigen.
„Die Vereinsmitglieder stehen unter Schock.“ Und sie sind erschüttert: Denn nicht etwa ein technischer Defekt hat den Brand verursacht. Das Feuer wurde gelegt. Nowak hatte so was schon befürchtet. „Es ist in einer Ecke ausgebrochen“, sagt er.
Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus
Experten von der Kriminaltechnik, die den Brandort nach dem Löschen untersucht hatten, gingen von vorsätzlicher Brandstiftung aus, teilt die Polizei mit. Das sei keine „normale Entzündung“ gewesen, da habe jemand nachgeholfen, heißt es. Der Sachschaden wird auf rund 50.000 Euro geschätzt.
Doch dabei ist es nicht geblieben: „Während der Löscharbeiten verletzte sich ein Kamerad“, sagt Cordelia Wurg, die Pressewartin der Feuerwehr Ballenstedt. Er sei ins Klinikum gebracht worden. Die Wehr war ihr zufolge Freitagmorgen gegen 3.15 Uhr zu einem „Kleinbrand mit unklarer Rauchentwicklung“ gerufen worden.
Doch die Einsatzkräfte merkten schnell, dass es sich um ein größeres Feuer handelte. Schon während der Anfahrt hätten einige Feuerwehrleute „einen Feuerschein“ gesehen, berichtet Cordelia Wurg. Sie veranlassten über die Leitstelle Harz, die Alarmstufe auf „Mittelbrand“ zu erhöhen. Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren Ballenstedt/Opperode, Rieder und Radisleben.
Feuerwehren Ballenstedt/Opperode, Rieder und Radisleben waren im Einsatz
Als sie am Hirschteich ankamen, stand die zirka 10 mal 20 Meter große Halle schon in Brand. „Leider konnte nichts mehr gerettet werden“, bedauert die Pressewartin. Die Freiwilligen rückten erst gegen 10.30 Uhr wieder ab. So lange hatten sie die Brandstelle nach den Löscharbeiten noch überwacht.
Der Verlust trifft den Verein schwer: „Im nächsten Jahr sollten wir Strom bekommen“, sagt Nowak. Darum waren bereits elektrische Leitungen in dem Gebäude verlegt worden. Neu waren auch die Theke, der Boden und eine Küche.
Was in 23 Jahren aufgebaut wurde, verbrannte in drei Stunden
„Wir haben 23 Jahre Zeit investiert, um das Haus komplett zu einem Tanzschuppen umzubauen“, sagt der Vorsitzende, „und in gerade mal drei Stunden ist alles verbrannt.“ Das Gebäude nahe der Straße Am Kaufberg gehörte der Stadt Ballenstedt.
Der Verein hatte es gemietet. „Die Stadt hat auch schon Hilfe angeboten“, bemerkt Christian Nowak. Noch könne er nicht sagen, wie es weitergehe: „Wir müssen erst einmal abwarten und auch schauen, was die Versicherung sagt.“
Verein ist beim Ballenstedter Adventsmarkt dabei
Und Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, haben Nowak und seine Mitstreiter gerade auch nicht. Denn der Club betreut einen Stand auf dem Ballenstedter Adventsmarkt an diesem Wochenende. Diesen wollten sie jetzt trotzdem über die Bühne bringen.
Da Lebensmittel und Dekorationsmaterialien im Vereinsheim lagerten, musste am Freitag alles schnell neu gekauft werden. Die Dekoration ist in diesem Jahr improvisiert, der Countryclub bietet jedoch Glühwein und herzhafte Puffer an. Nur den selbst gemachten Moonshine, einen gebrannten Schnaps, nicht. „Er ist in dem Feuer mit hochgegangen“, berichtet Nowak.
Um Hinweise zu der Brandstiftung und zu möglichen Tätern bittet das Polizeirevier Harz in Halberstadt unter der Rufnummer 03941/674293. (mz)