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Kommentar zum Stellenaufwuchs in der Landesverwaltung Versprochen und nicht geliefert

Mit der Digitalisierung erleben wir eine technische Revolution. An den Verwaltungen aber scheinen die Effizienzgewinne vorbeizugehen.

Von Hagen Eichler 20.02.2024, 18:58
MZ-Kommentator Hagen Eichler
MZ-Kommentator Hagen Eichler (Foto: Andreas Stedtler)

Magdeburg - Die Landesverwaltung in Sachsen-Anhalt ufert aus. Obwohl zwischen Zeitz und Arendsee heute weitaus weniger Menschen wohnen als vor zehn Jahren, wuchern in Ministerien und Ämtern immer neue Stellen heran.

Im Sommer 2021 riefen die Regierungsparteien CDU, SPD und FDP vollmundig das Ziel aus, die Zahl der Beschäftigten zu verringern. Gut die Hälfte der Legislaturperiode ist nun verstrichen. Doch statt zu kürzen, hat die Regierung Haseloff noch eine Schippe draufgelegt: Mehr als 500 neue Stellen kamen in nur zwei Jahren hinzu. Wo soll das nur hinführen?

Verwaltungsstrukturen aus der analogen Zeit werden nicht hinterfragt

Ja, die Verwaltung bekommt auch neue Aufgaben. Natürlich hat der Katastrophenschutz seit dem Überfall auf ein großes europäisches Land eine neue Bedeutung, und auch aus der Coronapandemie müssen die Behörden Schlussfolgerungen ziehen.

Das wäre aber alles kein Problem, wenn die Regierung gleichzeitig kritisch auf Abläufe und Strukturen blicken würde, die noch aus der Zeit der analogen Verwaltung stammen. Mit der Digitalisierung erleben wir eine technische Revolution.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Überall führt das zu gewaltigen Effizienzgewinnen – warum sehen wir davon so wenig in Behörden? Für eine konsequente Aufgabenkritik scheint sich in der Regierung niemand zuständig zu fühlen, jedes Ressort schützt eifersüchtig die eigenen Ressourcen. Für den Steuerzahler wird das ein böses Ende nehmen.