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Gesundheitsreport Gesundheitsreport: Krankenkasse warnt vor Rauschtrinken

10.05.2011, 19:26

Halle (Saale)/MZ. - Rauschtrinken istunter jungen Arbeitnehmern in Sachsen-Anhaltoffensichtlich weit verbreitet. Laut einerUntersuchung der Deutschen Angestellten Krankenkasse(DAK) konsumieren 34 Prozent der Erwerbstätigenzwischen 18 und 29 Jahren mindestens einmalim Monat unkontrolliert Alkohol. Damit liegendie Sachsen-Anhalter im Bundesdurchschnitt.Als Rauschtrinken gilt dabei der Konsum vonmindestens fünf alkoholischen Getränken innerhalbkurzer Zeit. Untersucht wurden für diese Studiedie Krankschreibungen von 61000 erwerbstätigenDAK-Mitgliedern in Sachsen-Anhalt. Dabei standen3000 junge Arbeitnehmer zwischen 18 und 29Jahren im Mittelpunkt.

"Je früher der Einstieg in das unkontrollierteRauschtrinken erfolgt, desto größer ist dieGefahr einer späteren Suchtentwicklung", erklärteDAK-Landeschef Markus Saur. Für knapp einViertel der jungen Erwerbstätigen gehöre lautReport Alkohol dazu, um beim Ausgehen Spaßund Vergnügen zu haben. Unter Männern teiltjeder Dritte die Einstellung, unter Frauenknapp jede Fünfte. Weiterhin sieht ein Fünfteldie berufliche Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt,wenn man sich am Vorabend betrinkt.

Ein weiteres, nach Ansicht der Expertenüberraschendes Ergebnis: Je höher der Schulabschluss,desto häufiger wird Alkohol getrunken. Demnachkonsumieren doppelt so viele der Befragtenmit Abitur wie mit Hauptschulabschluss täglich- oder zumindest mehrmals wöchentlich - Alkohol.Beim Rauschtrinken ist das Verhältnis dagegenumgekehrt. Etwa doppelt so viele Hauptschülerwie Personen mit Abitur betrinken sich unkontrolliert."Problematischer Alkoholkonsum wird oft nichtals Problem angesehen, sondern gehört zumRollenbild", erklärte Cornelia Bormann, Gesundheitswissenschaftlerinvon der Fachhochschule Bielefeld.

Ein DAK-Versicherter fehlte laut Untersuchungin Sachsen-Anhalt durchschnittlich 15,8 Tage.Damit ist der Krankenstand hier laut DAK imvergangenen Jahr im Vergleich zu 2009 geringfügigum 0,1 Punkte auf 4,3 Prozent gestiegen. DerWert liegt deutlich über dem Bundesniveauvon 3,4 Prozent. Noch höher ist der Krankenstandnur in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburgmit je 4,4 Prozent. Beim Krankenstand handeltes sich um den Anteil der Krankgeschriebenen.Je 100 Mitglieder zählte die DAK im vergangenenJahr 134 Erkrankungsfälle. Bundesweit warenes 111. Der einzelne Krankheitsfall war inSachsen-Anhalt mit durchschnittlich 11,7 Tagenauch etwas länger als im Bundesdurchschnitt(11,3 Tage).