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Flüchtiger Zirkusdirektor Flüchtiger Zirkusdirektor: Tierschützer weiter in Angst um Elefanten

03.02.2003, 19:19

Nauen/MZ/stk. - Ein beheizter Stall, gute Pflege, ruhige Umgebung. Fünf Tage nach der Aufsehen erregenden Flucht des Zirkusdirektors Karl-Heinz Köllner mit seiner Elefantenkuh Kenia zu einem Zirkus im Havelland scheint alles bestens zu stehen um die kleinwüchsige Elefantin, deren Schicksal Sachsen-Anhalt aufgewühlt hatte. "Zwar entspricht das Auslaufgelände nicht ganz den EU-Bestimmungen", sagt Landkreis-Sprecher Harald Sempf, "doch erstmal ist Kenia hier gut aufgehoben.

Ganz anderer Ansicht aber sind die Tierschützer von Animal Public, die die Tragödie um Kenia und ihre vor kurzem unter dramatischen Umständen eingeschläferte Gefährtin Rani (die MZ berichtete) öffentlich gemacht hatten. Auch der Zirkus "Renz" ist den Tierschützern nämlich gut bekannt. "Schon seit zwei Jahren versteckt man dort die Elefantin Seila, nach der Interpol gefahndet hat", sagt Animal-Public-Sprecher Thomas Höller.

Es sei unverantwortlich, Kenia weiter in Köllners Obhut zu lassen. "Wir fordern, dass die Behörden Konsequenzen aus dem Verhalten des Zirkusdirektors ziehen", sagt Laura Zimprich, die sich von Anfang an für Kenias Interessen stark machte. Es könne nicht angehen, dass jemand, der ein Tier sehenden Augen sterben lasse und dann flüchte, weiter Tiere halten dürfe. "Kenia muss zu ihrem eigenen Schutz beschlagnahmt werden."