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Vereinsleben Vereinsleben: Der Ball rollt zum Fest

Von Joachim Beyer 24.06.2013, 16:44
Uta Zorn (Zweite von rechts) wird für 30-jährige Mitgliedschaft der Kretzschauer Volleyballer mit einen Präsentkorb geehrt.
Uta Zorn (Zweite von rechts) wird für 30-jährige Mitgliedschaft der Kretzschauer Volleyballer mit einen Präsentkorb geehrt. C. Böttger Lizenz

Kretzschau/MZ - Simone Prescha atmete am Sonnabendnachmittag tief durch. Die Feierlichkeiten zum 120-jährigen Bestehen des SV Kretzschau lagen in den letzten Zügen. Gleichzeitig wurde der 80. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Kretzschau gefeiert. „Es war eine anstrengende Woche. Doch wenn alles gut gelaufen ist, dann ist man glücklich“, freute sich die Vereinsvorsitzende des SV Kretzschau. Sie hielt die Organisation in den Händen. Über eine Woche lang wurden die beiden Jubiläen gebührend gefeiert. Der Sport stand im Vordergrund. Es wurde gekegelt, Volleyball gespielt, und König Fußball stand bei den Fans am Sonnabend im Mittelpunkt.

Die Gäste aus Tschechien fühlten sich wieder wohl. Skalna war nun schon zum siebenten Mal beim Kretzschauer Fest dabei. „Wir kommen gern nach Kretzschau. Es ist alles immer prima organisiert“, schwärmte der 36-jährige Angreifer des SV Skalna, Roman Kirch. Er bedauerte, dass es diesmal nur zu einem Spiel kam. Durch die Zurücksetzung der letzten beiden Punktspiele im Kreis wurde erst am Sonnabend der letzte Spieltag der Kreisligen und Kreisklassen durchgeführt. Daher war ein Turnier nicht machbar. Die Erste des SV Kretzschau gewann im Kreisliga-Match zu Hause gegen Eintracht Theißen 3:1. Darüber freute sich der Spartenleiter Fußball Ingo Grajek: „Ein würdiger Abschluss der Saison.“ Nach dem Punktspiel traf Skalna auf eine gemischte Kretzschauer Männerelf. Die technisch beschlagenen Gäste gewannen sicher mit 6:2. Und wieder war es den Kretzschauern nicht gelungen die Tschechen zu bezwingen. Die Gäste, die in der viertniedrigsten Klasse ihres Landes spielen, hatten nicht viele Stammspieler aufgeboten. Die Saison sei vorbei und die meisten Spieler bereits im Sommerurlaub.

Wie Kirch erzählte, habe sein Team in der A-Klasse den siebenten Platz belegt. Finanzielle Zulagen bekamen die Spieler nicht. Man kämpfe jedes Jahr mehr oder weniger ums Überleben. Man habe zwar Nachwuchsmannschaften bis 15 Jahre, aber es fehlen die Teams, die dann in den Männerbereich wechseln können. Man müsse sich also noch drei Jahre gedulden, um eigene Spieler in den Herrenbereich einbauen zu können. Wenn man einen Spieler aus anderen Vereinen für die Männer holt, dann koste das zwischen 800 bis 1 000 Euro Ablöse.

Zu den Höhepunkten zählte auch das Spiel der Traditionself aus Kretzschau und der Alten Herren von Kakerbeck. Das Spiel endete 2:2. In die Kakerbecker Elf schmuggelte sich der zehnjährige Claas Schmeißer. Er hatte mitgekommen, dass die Gäste zu wenige Spieler im Aufgebot hatten. Der D-Spieler des 1. FC Zeitz hatte Gegner, die sein Großvater hätten sein können. Gerhard Herling ist 75 und lief für die Traditionself auf. Der Nachwuchsfußballer spielte auch gegen seinen Vater Jens, der lächelnd sagte: „Einmal habe ich meinen Sohn ausgespielt. Doch ansonsten bin ich ihm nicht oft auf dem Spielfeld begegnet. Er war zu schnell." Am Abend wurde kräftig gefeiert und über früheren Zeiten erzählt.