Nach extremer Tierquälerei Tierquälerei Kater Prittitz: Auge musste amputiert werden - Sammy ist endlich zu Hause

Weißenfels - Brutal angeschossen wurde der zweijährige Kater Sammy im August. Mit einem Luftgewehr ist dem Kater aus Prittitz in beide Augen geschossen worden, ein Auge musste amputiert werden. Doch wie geht es Kater Sammy inzwischen?
Nach dem hinterhältigen Angriff kam Sammy zunächst bei der Tierärztin Heike Kunnaht in Naumburg unter. Sie hatte ihn aufgenommen und gepflegt. Anfangs sei noch geplant gewesen, dass der Kater in der Praxis bleiben könnte. „Ihm geht es hier gut, alle haben ihn lieb und er kommt auch trotz seines Handicaps gut klar“, sagte die Tierärztin Heike Kunnaht noch vor einigen Wochen.
Tierquälerei: Ein junges Pärchen hat Sammy jetzt in Naumburg ein liebevolles Zuhause gegeben
Dann kam es aber anders: Ein junges Pärchen habe ihm in Naumburg ein liebevolles Zuhause gegeben, erzählt Heike Kunnaht auf MZ-Nachfrage. Die Wohnung des Paares besitze einen Balkon, der so abgesichert sei, dass die beiden Katzen dort auch spielen können. Denn Kater Sammy bekam mit dem Umzug auch gleich Gesellschaft, das Paar hat schon eine Katze. Sie und Sammy verstünden sich gut, seien tolle Spielgefährten, erzählt die Tierärztin.
Zwischen dem verletzten Kater und der Familie habe die Chemie auch sofort gestimmt. „Als sie das erste Mal die Praxis betraten, um sich Sammy anzusehen, hat sich Sammy gleich zu ihnen auf den Schoß gesetzt“, so die Tierärztin.
Tierquälerei: Sammy offenbar aus direkter Nähe in die Augen geschossen
Damit sind nun die Weichen für eine glückliche Zukunft gestellt. Es hätten sich zwar vorher schon einige Tierliebhaber gemeldet, die Sammy aufnehmen wollten, doch das Praxisteam habe immer genau geprüft, an wen Sammy abgegeben werden könnte. Es gehe schließlich um das Wohl des Tieres, so die Ärztin. Bei den jungen Naumburgern habe schließlich alles gepasst.
Das Tier gehörte ursprünglich Christiane Ehrhardt aus Prittitz. Dort war Kater Sammy Freigänger und hielt sich oft draußen auf. Eines Tages vermisste ihn seine Besitzerin und entdeckte das Tier dann einen Tag später schwer verletzt auf ihrem Sofa. Ein Besuch bei der Tierärztin ergab, dass Sammy offenbar aus direkter Nähe in die Augen geschossen worden war. Eines musste die Ärztin amputieren. Das andere Auge konnte erhalten werden.
Tierquälerei: Sammy zu Hause nicht mehr sicher
Für Sammy hatte dies aber Konsequenzen, er konnte nicht mehr nach Prittitz zurück. Das Grundstück auf dem er lebte, war nicht umzäunt und seine Besitzer waren tagsüber meist nicht da. Sicherheit gab es für den Kater dort also nicht. Schweren Herzens überlegte Besitzerin Christiane Ehrhardt sogar, ob es nicht sogar besser wäre, das Tier einschläfern zu lassen. Davon riet die Ärztin Heike Kunnaht allerdings ab und nahm ihn erst einmal bei sich auf. „Mir tat Sammy leid“, sagt Heike Kunnaht rückblickend.
Sein liebes Wesen, das habe Sammy aber behalten, erzählte die Tierärztin. Inzwischen ist der Kater aber leider völlig erblindet, bis zu 20 Prozent Sehkraft, so hoffte die Tierärztin lange, könnte bei Sammy eventuell erhalten bleiben. „Er kann aber mit seinen Barthaaren gut tasten und hat es gelernt, sich mit ihnen zu orientieren“, so Heike Kunnaht.
Tierquälerei bei Kater Sammy hatte nicht nur im Burgenlandkreis für helle Empörung gesorgt
Die Tierquälerei bei Kater Sammy hatte nicht nur im Burgenlandkreis für helle Empörung gesorgt. In den sozialen Medien machten die Menschen ihrer Wut Luft, niemand konnte verstehen, wer so grausam sein kann. Auch die Tierschutzorganisation Peta meldete sich damals zu Wort. Sie machte klar, dass es sich bei Tierquälerei nicht um ein Kavaliersdelikt handele, und mit empfindlichen Geld- beziehungsweise Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
Die Tierschützer von Peta setzten außerdem eine Belohnung aus, um die Täter ausfindig zu machen. Bislang fehlt von demjenigen, der auf Kater Sammy geschossen hat, aber noch immer jede Spur. (mz)