Explosion in Deuben Explosion in Deuben: Verkettung "ungewöhnlicher Umstände" verursachte Unfall

Teuchern - Laut Brandschutzexperten ist die Verkettung von mehreren ungewöhnlichen Umständen für den schweren Unfall in der Deubener Brikett- und Staubfabrik vor einem Monat verantwortlich. Das teilt die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft auf Nachfrage mit. Vor einem Monat war es in dem Betrieb zu einer Verpuffung gekommen, bei der zwei Mitarbeiter schwere Verbrennungen erlitten.
Keine Mängel im Zustand der Anlagen
Das Unternehmen will den Vorfall nun weiter intern analysieren. „Jetzt gilt es für Mibrag gemeinsam mit dem Gutachter entsprechende Maßnahmen festzulegen, damit das gleichzeitige Auftreten dieser Umstände für die Zukunft sicher ausgeschlossen wird“, sagt Pressesprecherin Sylvia Werner. Nach Auskunft der Experten würden eine Fehlbedienung oder ein mangelhafter Anlagenzustand als Unglücksursache ausscheiden.
Nach Verpuffung steht Produktion weiter still
Der entstandene Schaden lässt sich laut der Pressesprecherin noch nicht beziffern. Das Unternehmen beginne nun mit der Schadensaufnahme. Weder die Brikettfabrik noch die Staubfabrik sind gegenwärtig betriebsbereit. Die Wiederinbetriebnahme der Anlagen ist laut Sylvia Werner abhängig von den Maßnahmen, die aus dem Brandschutzgutachten festgelegt werden und den Erkenntnissen aus der angekündigten Inspektion. Erst wenn die Analyse vorliegt, kann ein Zeitplan aufgestellt werden.
Verletzter verlässt Klinik
Einer der beiden bei dem Unfall schwer verletzten Mitarbeiter ist vergangene Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden und konnte wieder nach Hause. Der andere Kollege werde weiterhin in einer Fachklinik behandelt. „Wir hoffen und wünschen, dass die Kollegen schnell wieder gesund werden“, erklären Armin Eichholz, Vorsitzender der Mibrag-Geschäftsführung und Volker Jahr, Betriebsratsvorsitzender.
Wenn die Brikettfabrik in Betrieb ist, laufen in Deuben eigentlich bis zu 18 Tonnen Briketts pro Stunde vom Band. Die Kohle dafür ist in der Vergangenheit eigens aus dem Lausitzer Revier nach Deuben gebracht worden. Gepresst wird mit alter Technik, einzelne Maschinen stammen aus den 1930er Jahren. (mz)