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Austauschstudenten an der Uni Halle Austauschstudenten an der Uni Halle: "Buddys" helfen beim Zurechtfinden

Von LUISE Kotulla 11.03.2014, 13:38

Halle (Saale)/MZ - Dieses Wintersemester verbrachten mehr als 70 internationale Studenten ihr Auslandssemester an der Universität Halle. So auch Pilar Garcia Rojas aus Spanien und Anil Erdogan aus der Türkei. Beide wurden von Jurastudentin Josephine Mutzek (24) betreut. Offiziell heißt es „Programm zur Betreuung internationaler Studierender“, woran alle drei teilgenommen haben. Doch die Abkürzung trifft es besser: Buddy-Programm, denn viele werden Freunde.

Privater Abholdienst

Die etwas schüchterne Pilar (31) lebt eigentlich auf Teneriffa. Sie verstand sich auf Anhieb mit Josephine Mutzek. Pilar kam nachts auf dem Flughafen Halle/Leipzig an, S-Bahnen fuhren um diese Zeit nicht mehr. Also holte Josephine sie mit dem Auto ab, brachte sie in ihr Wohnheimzimmer, dazu etwas zu trinken, zu essen und eine Bettdecke. Das war nicht selbstverständlich. „Ich keine Ahnung von der Universität oder der Anmeldung. Josephine hat mir geholfen“, sagt Pilar. Beim Buddy-Programm geht es vor allem darum, die Austauschstudenten in den ersten Wochen zu unterstützen.

Anil (20) aus Istanbul nahm das zu selbstverständlich. Seinen Wohnheim-Platz ließ er verfallen. „Eines Abends hat er mir dann geschrieben, er kommt morgen an, hat keine Wohnung und würde vorbei schauen“, sagt Mutzek. Kein guter Anfang. Sie half Anil, schließlich kam er doch noch im Wohnheim unter. „Mein Lieblingssatz von ihm war: Du musst eine Wohnung für mich finden.“ Die Buddys sollen unterstützen, nicht alles für die Austauschstudenten übernehmen. „In meinem Auslandssemester hätte ich mich selbst so nie verhalten“ sagt Mutzek. Sie studierte für ein halbes Jahr in Spanien.

Guter Ruf eilt der Fakultät voraus

Pilar und Anil bekam Josephine Mutzek nicht zufällig zugeteilt. Sie hatte angegeben, dass sie Studenten aus dem Süden betreuen möchte. Außerdem studieren alle drei Jura. Anil kam wegen des guten Rufs der Jura-Fakultät nach Halle. „Sie hat alles für mich arrangiert. Ich bin ihr so dankbar“, sagt er über Mutzek. Wenn er nach Istanbul zurückkehrt, möchte er versuchen, dort ein Buddy-Programm aufzubauen. Vorher nutzte er sein Auslandssemester, um durch Europa zu reisen. Pilar dagegen, um das Leben in Deutschland kennenzulernen.

Zusammen mit Josephine schaute sie den „Tatort“, kochte und ging so oft es möglich war ins hallesche Café „Bewaffel Dich“. Josephine kann sich zwar für die Unterstützung der beiden Leistungspunkte für ihr Studium anrechnen lassen, doch die benötigt sie nicht. Ihr ging es darum, „dass man richtige Freundschaften knüpft“. Mit Pilar ist das gelungen. Ein Besuch auf Teneriffa ist schon geplant.

Mehr unter „Hallesche Studierende“ auf: www.international.uni-halle.de/international_office