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Zeitz Zeitz: Shakespeares «Der Sturm» im Theater Kürbiskern

Von karin Grossmann 07.10.2012, 17:43

zeitz/MZ. - "Dass dieses Stück so mutig gespielt wird, hätte ich nicht erwartet", sagt der Gast Roland Albrecht nach der Premiere und ist erstaunt. Er nimmt die Idee dieser Inszenierung mit nach Hause nach Weißenfels und will wiederkommen, weil "hier richtig Theater gespielt wird".

Am Sonnabend wurde im Neuen Theater Zeitz Kürbiskern zum ersten Mal William Shakespeares "Der Sturm" präsentiert. Nicht ausverkauft, aber mindestens 70 Zuschauer wollten sich dieses Stück nicht entgehen lassen, auch wenn es gerade an diesem Abend regnete. Schließlich würde das letzte Theaterstück von Shakespeare in Zeitz aufgeführt, bei dem auch neue, junge Schauspieler, solche die in im hiesigen Theater noch nicht aufgetreten sind, auf der Bühnen zu sehen waren. Das machte neugierig und manche Besucher freuten sich, dass das Theater, auch wenn das frühere Gebäude abgerissen ist, einen neuen Spielort in der Elsterstadt gefunden hat.

Sicher, "Der Sturm" in dieser Art, ist kein Theater für Schulkinder. Doch die erwachsenen Theaterfreunde schauten aufmerksam zu. Der Zauberer Prospero (Gunthart Hellwig) und seine Tochter Miranda (Milena Gürtler) sind vor zwölf Jahren auf einer Insel gestrandet. Prospero war der Herzog von Mailand, beschäftigte sich mit magischen Studien. Das nutzte sein Bruder Antonio (Nico Bobrzik) mit Hilfe des Königs von Neapel Alonso (Thomas Bieberstein), um Prospero und seine damals dreijährige Tochter mit einem kaum seetüchtiges Boot aufs Meer zu schicken. Doch sie landeten mit Hilfe des Luftgeistes Ariel (Henriette Rossner-Sauerbier), den manche Schauspieler auf der Bühne nicht sahen, die Besucher aber schon. Doch nicht nur Ariel unterstützt Prospero, sondern auch der deformierte Sohn Caliban einer Hexe, den der Leipziger Arzt Jean-Claude Knobbe leidenschaftlich spielte und seine Liebe zum Theater so herüberbrachte.

Doch dann landen der Königsbruder von Neapel Sebastian (Thomas Bieberstein), sein Königssohn Ferdinand (Johannes Gärtner) und Prosperos Bruder als alter Weiser (Detlef Thyen) auf der Insel. Antonio bemüht sich, Sebastian zu verleiten, seinen Bruder zu töten. Das verhindert Ariel.

Doch in diesem Spiel geht es auch um Liebe. Miranda und Ferdinand lernen sich kennen auf der Insel und dürfen am Ende auch heiraten. Vater Prospero erlaubt diese Liebe und nimmt auch keine Rache gegen die Feinde vor. Die Tochter hat nach den Jahren auf der einsamen Insel einen Mann an ihrer Seite gefunden.

Am Ende gab es viel Beilfall und Rosen für die Schauspieler.