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Vom Gänsehüten zur Pfarrstunde

29.09.2009, 16:32

LUCKENAU/MZ/CLP. - "Wir saßen letztes Jahr beim Klassentreffen zusammen, da fiel uns ein, dass sich die Konfirmation 2009 zum 60. Mal jährt", so Renate Winterbauer. Sie organisiert die Treffen der ehemaligen Klassenkameraden regelmäßig, aller zwei bis drei Jahre finden diese statt. Umso schöner war es für die Frauen und Männer, sich schon nach einem Jahr wieder zu sehen. Drei von ihnen leben noch in Luckenau, andere hat es in die nähere Umgebung verschlagen. Oder, so wie Renate Winterbauer, weiter weg. Sie lebt mit ihrem Mann in Hemsbach bei Mannheim.

Vor der Kirche in Luckenau tauschten die Jubilare Erinnerungen an die Kindheit aus. Konfirmation und Schulabschluss wurden nach der achten Klasse gemeinsam gefeiert. "Beim ersten Treffen haben mich viele nicht erkannt, weil ich mich ein bisschen verändert habe", plauderte Margot Kahnt aus Kretzschau. Erst auf den zweiten Blick haben die anderen gewusst, wer vor ihnen stand. An die Pfarrerstunden im Gemeinderaum hat Margot Kahnt heitere Erinnerungen. "Ich kam immer mal zu spät, saß manchmal beim Gänsehüten am Bach und habe die Zeit vergessen. Ich kam dann barfuß und mit nassen Füßen zum Unterricht", sagte sie schmunzelnd.

Renate Winterbauer genießt die Treffen, auch wenn die gesamte Organisation immer viel Arbeit bedeutet. Vor Ort in Luckenau hat sie Helfer aus dem alten Klassenverband, die zum Beispiel die Gaststätte aussuchen. "Für mich ist hier ein Stückchen Heimat. Ich habe fünf Jahre als Kind in Luckenau gelebt, eine Zeit, in der ich natürlich Wurzeln geschlagen habe", so Winterbauer. Dabei hat es viele Jahre gedauert, bis sich die Ehemaligen zum ersten Klassentreffen wieder sahen. Erst nach 44 Jahren Schulabschluss haben sie sich zum ersten Mal getroffen. Da gab es viel zu erzählen, doch auch jetzt geht ihnen der Gesprächsstoff nicht aus. "Jeder, der es möglich machen kann und auch gesundheitlich fit ist, kommt dazu", so Winterbauer. Im Gottesdienst bekamen die Jubel-Konfirmanden von Pfarrer Matthias Keilholz eine Urkunde überreicht und den Segen zugesprochen. Danach trafen sie sich zum gemütlichen Plausch in einer Gaststätte und tauschten weitere Erinnerungen aus.