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Schwarzbiernacht Schwarzbiernacht: Zu Musik viel dunkles Bier

Von Hans-Dieter Speck 18.05.2003, 15:01

Naumburg. - Die Naumburger kommen langsam, wenn sie aber da sind, dann brummt's. Spätestens ab 22 Uhr steppte Sonnabendnacht der Bär in der Innenstadt vom Marientor über den Markt, zur Salzstraße und bis zum Dom. Viele junge Leute waren unterwegs, trotz eisheiliger Kühle die Freiplätze gut besetzt und aus den Bierhähnen floss es in Strömen. Natürlich Dunkel, denn es war Schwarzbiernacht angesagt. "Einen Begriff, den wir eigentlich gar nicht mehr verwenden dürfen, obwohl wir ihn erfunden haben", machte "Carolus Magnus"-Wirt Ralf Kannegießer seinem Herzen Luft. Gemeinsam mit dem einstigen "Kanzlei"-Betreiber Mario Voss hatte er 1994 die Schwarzbiernächte kreiert, den Titel sich aber nicht rechtzeitig sichern lassen. Den Eintrag hat nun eine Veranstaltungsgruppe aus Gera geholt, die Schwarzbiernächte deutschlandweit vermarktet.

Das besondere an der Naumburger Schwarzbiernacht ist geblieben: Gastronomen veranstalten zweimal im Jahr in der Altstadt ein Fest mit jazziger und poppiger Musik und das bei freiem Eintritt für Jedermann. Kannegießer hatte auf dem Markt das Trio Schoh aus Berlin verpflichtet. Die russischen Musiker servierten zum Schwarzbier ein mit Geige, Kontrabass, Gitarre und Akkordeon angerichtetes Menü aus Boulevardmusik der 30er Jahre, Dixieland und russischer Folklore. Der Appetit kam mit dem Zuhören. Gegen Mitternacht hatten die Drei ein tanzfreudiges Publikum um sich geschart.

War halt alles ein bisschen intim, wie auch "Larkin" aus Berlin, die vor dem "bocks" am Steinweg musizierten. Irish folk war da angesagt, aber auch rockige Töne waren zu hören und kernige Gassenhauer zu Fidel und Mandola. Das kam gut an. Max, der Sänger der Jenaer Band "DINa 4", ist waschechter Naumburger, aber nicht nur deshalb kommen die fünf Musiker gern in die Domstadt. Kirsch- und Stadtfeste, da sind sie dabei und zur diesjährigen Schwarzbiernacht hatten sie ihr Zelt im Hof des "Kaktus" bezogen. Da war's rappelvoll. Die Gruppe hat sich dem deutschsprachigen Gitarren-Pop-Rock verschrieben, besungen werden in den Eigenkompositionen Liebe, Frühstück und Straßenklatsch. Aus Weißenfels kam Alleinunterhalter Frank. Der musizierte im "täglich" am Markt. Gute Unterhaltung gab es vor der Salzhofpassage wo "Blue Stift" aus Berlin mit "Stromgitarrenmusik", Blues und Rock begeisterten.

Wenn es um Zuschauermassen geht, lag der Marienplatz vorn. Dort powerte "Gipsy" mit einer Ladung an Hits von den 70ern bis heute. Mit Sänger und Gitarrist Dietmar "Otto" Schulte und Sängerin Virginie Lieberwirt stellten sich Musiker vor, die die Tradition der bereits zu DDR-Zeiten bekannten Band heute erfolgreich fortführen. "Unterm Strich kann man zufrieden sein", meinte am Ende Salzhofkeller-Betreiber Mike Schlenzig. So wird es in diesem Jahr auch eine zweite Schwarzbiernacht geben.