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Museum Schloss Moritzburg Zeitz Museum Schloss Moritzburg Zeitz: Barock zieht wieder ins Torhaus ein

Von Angelika Andräs 13.02.2004, 18:51

Zeitz/MZ. - Die dafür benötigten Räume entstehen im ersten Obergeschoss der "Kaffeemühle", wie der Zugang zum Schloss in Zeitz mit Blick auf Aussehen und Wirkung oft genannt wird.

Am Treppenabsatz sieht es noch sehr nach Baustelle aus. Doch eigentlich ist sie schon so gut wie da, die Tür, die bald ins Lebek-Zentrum führen wird. Und hinter der Glastür gehen verschiedene Holztüren vom Mittelraum ab, der einen Teil der Ausstellung beherbergen wird. Hier bewegt man sich schon auf historischem Parkett. Oder besser auf alten Dielen. Der Fußbodenbereich wurde mit ebenso alten Dielen aus anderen Räumen, in denen der Fußboden erneuert werden musste, aufgefüllt. "Das Haus ist 300 Jahre alt, da wollen wir nicht mit neuen Dielen glänzen", meinte Regina Bräu, Aufbauleiterin des Schlosskomplexes, die auch hier wieder in ihrem Element ist. Gemeinsam mit Museumsleiterin Kristin Otto und Ulrike Trommer - inhaltlich zuständig für das Zentrum - gewährte sie dann auch einen Blick hinter die Türen.

Der erste Raum rechterhand besticht schon durch den Lichteinfall von Süden, die barocken Proportionen kommen wieder zum Vorschein. Hier werden Druckpressen ihren Platz haben. Sie gehören vorwiegend zum Bestand des Schlossmuseums und wurden im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aufgearbeitet.

Das Depositum wird im hinteren linken Raum untergebracht, die Sammlung Elisabeth und Hubert Wegner. Dieser Raum zeigt noch mehr Mut zur Farbe. Ein kräftiges Rosé erhebt sich über dem im ganzen Haus umlaufenden grauen Sockel. Mit der wieder hergestellten alten räumlichen Hülle und dem Fußboden aus Eichen- und Nadelholz kontrastiert das moderne Beleuchtungssystem aufs beste. Doch den wohl stärksten farblichen wie räumlichen Kontrast erlebt man im Nachbarzimmer. Hier zog das Barock wieder ins Torhaus ein. Auf der Grundlage von Befunden und dank des Restaurators Ulrich Böduel aus Naumburg erhielt der repräsentativste Raum des Gebäudes seine ursprüngliche Fassung wieder und wirkt weit und offen wegen der ausgeklügelten Farbgebung.