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Krypta ohne Gewölbe stabil?

Von Holger Zimmer 15.10.2004, 18:01

Goseck/MZ. - Laut Annemarie Reimann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Anhalt in Dessau, Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, seien dafür aber umfangreiche Voruntersuchungen notwendig. Denn ein solcher Eingriff sei auch von der Statik abhängig. Außerdem müssten laut Pank die Arbeiten mit der Wiederherstellung eines Zuganges und der Fresken-Restaurierung einhergehen.

Schon jetzt haben neun Hochschulabsolventen, die an einem Aufbaustudiengang für Denkmalpflege teilnehmen, die derzeit zwei Räume der Krypta vermessen und dokumentiert. Das bezog den Zustand der Steine und Rissbildungen mit ein. Im unteren Teil des Kleinods trafen wir Ulrike Ranft (24) und Christine Heidemeier (26), die beide Architektur studierten. Letztere sagt, dass sie sich nun für dieses Studium entschieden habe, weil man mit einem normalen Diplom nur sehr geringe Chancen besitze, einen Job zu finden. Und was die Arbeiten in Goseck angehe, sei das Schloss als solches sehr interessant. Daneben war für Ulrike Ranft Ansporn, dass man sonst mit Archäologie wenig zu tun habe, hier in Goseck aber auch damit näher vertraut gemacht wurde. Während die eine mit dem Lasermessgerät die Entfernungen ermittelte, übertrug die andere diese auf Zeichenpapier.

Zeitweise schauten den Studenten 36 Grundschüler der Weißenfelser Herderschule, die sich auf einer Exkursion befanden, über die Schulter. Frau Reimann sagte abschließend, dass man sehr sensibel mit der historischen Substanz umgehen müsse, wenn man die Krypta wieder in ihrer einstigen Schönheit zugänglich machen wolle. Ob es Probleme mit der Statik gebe, bleibe abzuwarten, doch schon vor Jahren sei ja mit einer Rissverpressung für Stabilität gesorgt worden.