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Jugendsozialarbeit Jugendsozialarbeit: Mit Klubrat ist manches Selbstläufer

Von Holger Zimmer 13.05.2004, 18:23

Markröhlitz/MZ. - Cornelia Oschmann berichtet dies, die seit 1998 als Jugendsozialarbeiterin erst in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Uichteritz und seit dem 1. Januar dieses Jahres beim Kinder- und Jugendhilfeverein angestellt ist. Die Markröhlitzer Einrichtung ist neben Pettstädt, Storkau und Uichteritz eine von vier in der VG. Die 41-Jährige sagt: "Die Jugend weiß, was sie will und äußert ihre Wünsche, wenn es um die Renovierung und Ausgestaltung geht." Sie selbst kümmere sich beim Jugendamt ums Geld. In Uichteritz flossen zudem große Mittel aus dem Gemeindeetat für den Umbau der ehemaligen Poststelle und des Verwaltungsamtes zum Klub.

Gab es in der Zeit, als die Verwaltung auch in die Jugendeinrichtung in der alten Schule umzog, immer wieder Probleme auf dem Platz des Friedens, sei jetzt laut Oschmann Ruhe eingekehrt. Ebenso wie in Storkau und Pettstädt wäre die Einrichtung nun fast ein Selbstläufer, in dem sich ein Klubrat auch um die Einhaltung eines Ordnungsplanes kümmere. "Natürlich sieht es nicht jeden Tag aus, als könnte man vom Boden essen. Doch bei einem unangemeldeten Besuch habe ich alles ordentlich vorgefunden." Die Jugendsozialarbeiterin weiß, dass die Mädchen und Jungen niemanden wollen, der ständig hinter ihnen steht. Allerdings melden sie sich auch schon mal von selbst bei ihr. Dann gehe es oft um Probleme mit den Eltern, aber ebenso in der Ausbildung oder bei Bewerbungen.

In Markröhlitz gibt es unter anderem Tischspiele wie Darts und Billard, einen Fitnessraum und Playstation. Ein Computer steht zur Verfügung, und selbst Hilfe bei den Hausaufgaben wird angeboten. Die Jüngeren können zudem dienstags, mittwochs und donnerstags von 15 bis 17 Uhr die Arbeitsgemeinschaften Nähen, kreatives Gestalten sowie Backen und Kochen nutzen, die Ingeborg Schiffner leitet. Und für den Sommer ist beispielsweise eine Fahrt in den Spreewald geplant. Die Angebote werden genutzt, wenngleich Frau Oschmann betont, dass man nie alle erreichen könne. Andererseits engagieren sich die Jugendlichen bei der Gestaltung dörflicher Höhepunkte oder sogar in der Feuerwehr.

Ein Teil der Arbeitszeit entfällt auf die so genannte präventive Tätigkeit. So ist die 41-Jährige zuletzt in der Pestalozzischule in Hohenmölsen, aber auch in der Weißenfelser Herderschule aufgetreten. Dabei ging es um Süchte wie Rauchen und Trinken, wobei Jugendliche oft ihre Eltern als Vorbilder haben.

Außerdem kommen sie an Zigaretten oder Alkohol besonders leicht heran, wie ein Test mit 13- bis 16-Jährigen in Geschäften ergab. Kein Treffen finde ohne Alkohol statt, während es gegen Drogen größere Vorbehalte gebe, betont Frau Oschmann. Und sie sagt: "Wer in einem Verein ist oder eben in einem Jugendklub wie in Markröhlitz, der ist der Suchtgefahr nicht so stark ausgesetzt wie jene, die nur irgendwo abhängen."