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Instandsetzung der Mälzerei Instandsetzung der Mälzerei: Junge Leute lernen an einem alten Haus

Von Angelika Andräs 06.03.2002, 18:10

Zeitz/MZ. - Es fällt inzwischen Passanten und Autofahrern auf: Die Alte Mälzerei in der Kalkstraße 32 in Zeitz, aber eigentlich besser zu sehen und zu erreichen von der Voigtsstraße aus, nähert sich dem Punkt, an dem sie ihre Verwandlung vom hässlichen Entlein in einen stolzen Schwan abgeschlossen hat. Immer mehr nimmt das lang gestreckte, dreigeschossige Fachwerkhaus aus dem Jahr 1812 die Formen an, die auf der Entwurfszeichnung versprochen werden. Wer das Haus noch im vergangenen Jahr sah, kann ermessen, welche Wandlung sich hier vollzieht.

Zurzeit sind es 18 Jugendliche unter 25 Jahren, die, betreut vom Christlichen Jugenddorfwerk Chemnitz, Außenstelle Zeitz, hier kräftig zupacken. Es handelt sich dabei, erklärt Frank Schreiber, einer der beiden Anleiter, um eine Qualifizierungsmaßnahme, bei der die Jugendlichen den Umgang mit historischer Bausubstanz und historischen Materialien in Theorie und Praxis erlernen (die MZ berichtete). Zwei von ihnen sind Annett Hutschenreuter und Dana Meister. Gelernt haben sie Landschaftsgestalter und Maler, jetzt verfugen sie Bruchsteinmauern und sind wie die anderen froh, dass das Projekt hier läuft.

Der erste Bauabschnitt umfasst die Sanierung der Mälzerei. Zweiter und dritter sollen, ebenfalls unter Federführung von Gabriele Landmann vom Sachgebiet Stadtsanierung, 2003 beginnen. Dann werden die ehemalige Braumeisterwohnung saniert und die Freifläche hergestellt. Für Spezialgewerke werden Fachfirmen der Region tätig, so zum Beispiel im Dachbereich, wo das alte Walmdach seine Gaupen wieder erhält. Balken und Balkenköpfe wurden ausgewechselt.

Die Gespräche mit möglichen Nachnutzern des Gebäudes laufen auch schon, wie Gerd Arnhold von der Landesinitiative Urban 21, deren Bestandteil die Instandsetzung der Mälzerei ja ist, erzählte. Man denke auch daran, so Arnhold, eventuell in der späteren Nutzung einen Bezug zur Brauereigeschichte herzustellen. Auf jeden Fall wird es aber auf einem kleinen Teil der Fläche eine Ausstellung historischer Baustoffe geben. Nicht nur, um sie zu zeigen, sondern auch, um zur Nutzung anzuregen.