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Gemeinderat Gröbitz Gemeinderat Gröbitz: Lange Diskussion um neuen Gittermast und Standort

Von Rolf Kern 22.03.2004, 20:08

Gröbitz/MZ. - Einstimmig abgelehnt hat der Gemeinderat in Gröbitz den Bau einer Basisstation für Vodafone 2 mit einem 47 Meter hohen Stahlgittermast in der Nähe des Steingrabens zwischen dem Dorf und Prittitz. Vorausgegangen war eine anderthalbstündige Diskussion. Gebaut wird allerdings trotzdem, aber möglicherweise an einem anderen Ort. Der Zeitpunkt ist noch unbekannt. Das Gremium hatte sich schon einmal gegen das Vorhaben ausgesprochen. Das Landratsamt erklärte diese Entscheidung allerdings für rechtswidrig.

Helmut Zeitz, Diplom-Ingenieur und Mitarbeiter bei Vodafone, erläuterte die Hintergründe. "Woher kommen die Sorgen aus der Bevölkerung, wenn die Technik von 65 Millionen Mobilfunknutzern akzeptiert wird?", wollte er zum Auftakt wissen. Elektromagnetische Felder seien auch in der Natur vorhanden. Der Mobil-Funk könne keine gesundheitsgefährdenden Frequenzen erreichen. Hinweise im Internet mit dem Titel "Mobilfunk vergiftet" seien Unsinn. Außerhalb von Sicherheitsabständen könne nichts passieren. Dies haben verschiedene Institute festgestellt.

Auch der Bundesgerichtshof vertritt eine ähnliche Ansicht. "Den Mobilfunk ganz wegzudenken, ist nicht möglich. Der Mast könnte doch auf einem Windrad installiert werden", meinte Ratsmitglied Michael Bregulla. Zeitz verwies auf gewisse Zwänge. "Es muss in das vorhandene Sendefeld passen", betonte der Mann. "Die Mehrheit der Bevölkerung hat das Projekt abgelehnt", warf Bürgermeister Stefan Uherek ein. "Wir haben eine Verpflichtung, flächendeckend anzubieten. Neue Technologien haben immer Warnungen mit sich gebracht", konterte Zeitz.

"Was ist mit den Warnungen der Ärzte? Sind das alles Spinner? Es geht darum, das Risiko einzugrenzen", so Daniel Kittler, der erhebliche Zweifel an den Ausführungen hatte. "Schauen Sie sich mal an, was das für Leute sind", konterte Zeitz. "Was ist, wenn Leute erkranken? Haftet dann der Gesetzgeber? Warum kann man nicht in eine andere Gemeinde gehen?", fragte Uta Bregalla unter anderem. Kittler schlug schließlich einen anderen Standort vor. "Nennen Sie mir einen und wir werden es prüfen", versprach Zeitz. Schließlich einigten sich die Betroffenen auf diese Lösung.