Zeitz: Einsatz der besonderen Art

Zeitz - Mit gewisser Routine und Erfahrung hatte der Einsatz für die Zeitzer Feuerwehr wenig zu tun. Einsatzleiter Kristian Holitschke, Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Zeitz, spricht aus, was nicht nur er empfand: „Wenn man im Meldereingang liest Zug gegen Lkw, da wird es einem schon ganz anders.“ Da habe man einen ganz anderen Adrenalinspiegel als bei einem Brand oder Verkehrsunfall, wie sie ja doch häufiger vorkommen. Deshalb war es ihm wichtig, die komplette Technik vor Ort zu haben, um auf alles vorbereitet zu sein. Risiken eingehen oder erst mal schauen, das ist nicht sein Ding, wenn es um Menschenleben gehen könnte. Nachdem die Feuerwehr am Bahnübergang Südzucker eingetroffen war, wurde sie von Mitarbeitern der Baustelle zum Unfallort geleitet. Zuerst wurde die Lage erkundet: Gibt es Verletzte? Welche Schäden sind ersichtlich? Wie groß ist die Einsatzstelle? Welche Gefahren können drohen? Sicherheitshalber wurde Löschbereitschaft hergestellt. Alle Fahrgäste waren beim Eintreffen der Feuerwehr noch im Zug. Holitschke ließ über die Leitstelle die Strecke sperren und entschied, die Reisenden aus dem Zug zu retten. Sie wurden im Verwaltungsgebäude untergebracht. Dort konnten sie dem Arzt vorgestellt werden, ihre Daten wurden aufgenommen. Inzwischen bildeten Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst in ständigem Kontakt mit dem Notarzt eine organisatorische Leitung, um sinnvoll, planvoll und vor allem in Ruhe agieren zu können. In dieser Runde kam man dann auch nach Abschluss des Einsatzes zusammen. „Alle Beteiligten haben die Zusammenarbeit als gut und konstruktiv eingeschätzt“, meint Holitschke und schließt sich diesem Urteil durchaus an.

Nachdem der Zug geräumt war, schickte er noch einmal einen Trupp zur Kontrolle aus. Dabei kam die Wärmebildkamera zum Einsatz. Liegt oder läuft hier noch jemand? Ist irgendwo doch etwas ausgelaufen? Das galt es noch einmal zu prüfen. Erst danach konnte die Strecke geräumt werden. (mz)