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Die Qual der Wahl vor einem guten Mahl

Von Hartmut Landes 17.09.2004, 17:06

Hermsdorf/MZ. - Auf dem Kutschbock sitzt Stephanie Diener. Seit gut zehn Jahren betreibt sie dort ihren Reiterhof - und hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Denn Stephanie Diener ist ganz in der Nähe - im thüringischen Hermsdorf - auf dem elterlichen Hof mit Ponys aufgewachsen. Nun ist sie in dem idyllischen Tal zwischen Hermsdorf und Stadtroda zu Hause, bietet Kremserfahrten, Ausritte und Ponyreiten an, während Schwester Marina Gaststätte und Pension leitet und Mutter Waltrud für Gutes aus der Küche sorgt.

Die Janismühle ist eine von drei im Zeitzgrund, die bewirtschaftet werden und Gäste zum Verweilen einladen. Weniger bekannt als das Mühltal bei Eisenberg gilt der Zeitzgrund als dessen kleiner Bruder, der jedoch nicht minder reizvoll ist. Der Zeitzgrund, mitten im Landschaftsschutzgebiet Thüringer Holzland gelegen, ist geprägt von vielen Seitentälern und von rotem Buntsandstein. Der zwölf Kilometer lange Hauptwanderweg führt von Hermsdorf bis Stadtroda. Hier wachsen am Wegesrand seltene Farne, es gibt Weymouuthskiefern, Rot- und Hainbuchen.

Besonders lehrreich ist eine Wanderung auf dem Naturlehrpfad im Zeitzgrund, der sich über sechs Kilometer erstreckt. Teil dieses Weges ist das Bodendenkmal Pechofen. Dort gibt es den Querschnitt durch eine Pechofenrekonstruktion zu sehen und Wissenswertes über den Meiler und seine Endprodukte zu erfahren.

Eine Besonderheit bietet auch die Ziegenmühle ihren Gästen. Dort führt Chefin Heidemarie Burgold in der Küche Regie. Die gelernte Physiotherapeutin war fast 40 Jahre in Zeitz zu Hause, bevor sie der Liebe wegen in den Zeitzgrund zog. Dort lebt sie jetzt schon zwei Jahrzehnte. "Klar freue ich mich besonders, wenn Leute aus meiner alten Heimat kommen", sagt sie und führt uns hinunter in den Keller der Mühle. Dort schwimmen in einem Becken muntere Forellen. Eine Quelle sorgt beständig für Frischwassernachfluss. "Wenn unsere Gäste es wünschen, dürfen sie sich ihre Forellen selbst aussuchen", erklärt die Chefin. Mittwochs gibt es die sogar frisch aus dem Ofen.

Der steht dann im Ziegenmühlenhof und räuchert gemütlich vor sich hin. Allein dieser Duft lässt einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Das Räuchervergnügen gibt's nur auf Anmeldung, pure Natur im Zeitzgrund ist jedoch zu jeder Jahreszeit gratis.