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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Die besondere Eintrittskarte

Von Angelika Andräs 08.07.2012, 17:19

Zeitz/MZ. - Der 300 000. Besucher im Führungsgangsystem des Unterischen Zeitz ist eine Besucherin, und sie kommt von der Ostseeküste. Der große Besucherandrang am Wochenende machte es möglich, dass Petra Neubert am Sonntag die Eintrittskarte mit der magischen Zahl erhielt. "Ich habe gehofft, dass wir es an diesem Wochenende schaffen", sagte Andreas Wilke, der sich um alle praktischen Belange rund um das Gangsystem kümmert, "der Regen am Samstag hat uns geholfen, da kamen viele Besucher."

Fast ist es noch ein Geburtstagsgeschenk. Denn am 6. Juli vor genau 20 Jahren wurde das Führungsgangsystem eröffnet. Die Gänge zu beräumen und so herzurichten, dass sie Besuchern geöffnet werden können, das war eine Aktion der 1990 gegründeten und mit der Nummer "1" ins Vereinsregister eingetragenen Interessengemeinschaft Unterirdisches Zeitz. Thomas Kreil ist immer noch stellvertretender Vorsitzender, und gemeinsam mit Andreas Wilke überreicht er der Jubiläumsbesucherin Blumen und ein Präsent. Die Urkunde ist die vergrößerte Eintrittskarte mit der magischen Zahl 300 000. "Dazu gibt es Zeitzer Wein von Kloster Posa", sagt Kreil.

In den ersten Jahren kamen oft weit über 10 000 Besucher, jetzt hat sich die jährliche Besucherzahl bei 7 000 bis 10 000 eingepegelt. Wilke kümmert sich darum, dass alles läuft. "Es wird immer schwerer, den Führungsgangbetrieb aufrecht zu erhalten", erzählt er, "Arbeitskräfte über Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes gibt es kaum noch. Ohne die Hilfe der vielen Ehrenamtlichen wäre es nicht mehr zu schaffen." Auch am Wochenende musste schnell reagiert werden. Da der Ausgang in Folge der heftigen Regenfälle unter Wasser steht, musste man auf den alten Ausgang ausweichen.

Petra Neubert freut sich darüber. "So haben wir den Teil der Gänge gesehen, der sonst nicht zur Führung gehört." Die 41-Jährige, die aus Leipzig stammt und jetzt an der Ostsee lebt, ist begeistert von dem, was sie gesehen hat. Und ihr zwölfjähriger Sohn Maximilian auch: "Super, faszinierend. Ich habe es mir anders vorgestellt, aber es war sehr schön. Ich komme gern wieder." Dem hat seine Mutter nichts hinzufügen. Außer vielleicht, dass sie sich freut, dass der erste Besuch in Zeitz endlich zustande gekommen ist. Als Mitarbeiter vom Interconnex der Ostseeland Verkehr GmbH war sie mehrfach bei Touristikmessen am Stand neben Thomas Nitzsch von der Tourist-Information Zeitz zu finden. "Da haben wir gesagt, wir müssen endlich mal nach Zeitz kommen." Ihr Vater Helfried Neubert drängte nun. Und Nitzsch meint lachend: "Da sieht man mal ganz konkret, dass so eine Messeteilnahme wirklich etwas bringt!"