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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Brüsseler Vertretung kann sich auf Luise Bauer freuen

Von MARIA BARSI 14.07.2010, 15:37

ZEITZ/MZ. - Das ist eine Menge Französisch, aber damit hat sie kein Problem. War es doch im Französischkurs, in dem sie von der ein Jahr älteren Paula von der Möglichkeit eines solchen Praktikums erfuhr. Mit Unterstützung durch Ralf-Dieter Höfer, Regionalgeschäftsführer des Bundesverbandes mitteldeutsche Wirtschaft in Sachsen-Anhalt Süd-Ost (BVMW) und Matthias Wahl von der Herzog-August-Stiftung Weißenfels wahrt sie nun ihre eigene Chance.

Noch nie war sie so lange weg von zu Hause, von ihrer Mutter, die Feinmechanikerin und Bauzeichnerin ist, vom Vater, der als Elektriker arbeitet und von der älteren Schwester. Die Eltern lassen sie für dieses Jahr direkt nach der Schule ziehen. "Unseren Eltern war es immer wichtig, dass wir beide alle Möglichkeiten haben", sagt sie. Bestimmt würden da in Brüssel auch Probleme auftauchen, aber keine unlösbaren, ist sie sicher. Immerhin kommt sie in den laufenden Bürobetrieb der Interessenvertretung der mittelständischen Unternehmen hinein, wird an Newslettern mitarbeiten, Meetings, Messen, Kolloquien, Workshops vorbereiten helfen, im Europäischen Parlament und in der Ländervertretung zu tun haben, die Arbeit der europäischen Kommissionen kennen lernen. Eine spannende Sache.

Beim Brüsseler Büroleiter Stefan Zickgraf kann sie in übertragenem Sinne schwimmen lernen. Ins kalte Wasser jedoch wird sie nicht geworfen. Schließlich arbeiten Höfer und Wahl im Rahmen ihrer Funktionen im BVMW und in der Stiftung schon seit sechs Jahren zusammen, haben auch schon Erfahrungen mit ihren Praktikanten. Nur gute, beteuern sie. Deshalb werde man die Sache mit dem Praktikum, das im Übrigen vom Brüsseler Büro finanziert wird, fortführen.

Dazu muss man wissen, dass die Praktikanten an anderen Stellen in Brüssel allgemein deutlich älter sind und schon eine abgeschlossene Ausbildung hinter sich haben. Das aber sei nicht die Strategie der Stiftung und des BVMW, so Matthias Wahl. "Unsere Praktikanten sind in Brüssel die Exoten", sagt er, denn es handle sich dabei um sehr junge Absolventen, die sich unbefangen in ihrem Umfeld orientieren, ihre Aufgaben sehr ideenreich angehen und einen frischen Zug in die Büroarbeit bringen. Und natürlich werfe man ein Auge auf sie, ob sie gut versorgt, akzeptabel untergebracht sind und ordentlich was zu tun haben. Ordentlich zu tun haben will auch Luise Bauer. Und nach diesem Jahr gewiss studieren. Französisch und Englisch vielleicht. Oder Wirtschaft. Oder etwas, bei dem sich beides verbindet. "Und vielleicht finde ich in Brüssel ja noch ganz was anderes", sagt sie lächelnd.