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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Bohrer frisst sich tief in das Erdreich

Von UTA KUNICK 29.07.2010, 17:20

DÖSCHWITZ/MZ. - Autofahrer müssen Geduld mitbringen, wenn sie durch Döschwitz fahren. Eine Ampel regelt den Verkehr einspurig an einer Baustelle vorbei. Ursache dafür sind Arbeiten an der Brücke, die über den Thierbach führt. Das alte Bauwerk hielt der Verkehrsbelastung nicht mehr stand, so dass eine neue Brücke gebaut wird. Außerdem erfolgt eine Erweiterung im Kurvenbereich. Denn hier ging es bisher immer recht eng zu.

"Die Kurve erwies sich als Nadelöhr. Wenn sich zwei Lkw begegneten, die mitunter über zwölf Meter lang sind, kamen sie nur langsam aneinander vorbei. Es war Vorsicht geboten", schildert Bauüberwacher Steffen Hertzer von der Ingenieurgruppe BEB GmbH Weimar bei einer Bauberatung vor Ort die Situation. Für die neue Brücke an der Bundesstraße 180 sieht die Planung eine Fahrbahnbreite von 7,90 Meter vor. Auch ein Gehweg ist angedacht. Die Linienführung der Straße soll sich ebenfalls verbessern. Hertzer beziffert die gesamte Investition mit rund 400 000 Euro. Fianziert wird das Ganze über Bundesmittel.

Der Startschuss für die Baumaßnahme unter Regie der Arbeitsgemeinschaft Beton- und Ingenieurbau Böhlen und der Naumburger Bauunion erfolgte am 21. Juni. Um genügend Baufreiheit bei den Arbeiten an der Brücke zu schaffen, machte sich zunächst eine Behelfsumfahrung erforderlich.

Dazu musste im Vorfeld unter anderem eine Niederspannungsleitung umverlegt werden und eine Telekomleitung, die über das alte Bauwerk ging. Probleme gab es dabei nicht, erzählt der Bauüberwacher. Beide Versorgungsunternehmen hätten gut mit gezogen. "Wir haben beim Bau der Behelfsumfahrung die Erdarbeiten durchgeführt und den Bitumen eingebaut", sagt Gorden Reimann von der Naumburger Bauunion. Zur provisorischen Überbrückung des Bachbetts wurde ein Betondurchlass geschaffen. Auch die noch ausstehenden Straßenbauarbeiten übernimmt das Naumburger Unternehmen.

Derzeit führt die Firma Häselbarth aus Golben die Bohrpfahlgründung für das neue Brückenwerk durch. 14 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 62 Zentimetern kommen zehn Meter tief in die Erde. Es werde 200 Kubikmeter Beton vergossen und 35 Tonnen Bewährungsstahl verarbeitet, nennt Steffen Hertzer Zahlen. Mit Abschluss der Arbeiten an der Brücke wird die Behelfsumfahrung wieder zurückgebaut und der Verkehr wieder auf die Bundesstraße 180 gebracht. Dazu wird die Straße im Vorfeld im Kurvenbereich erst abgefräst und dann grundhaft ausgebaut. "Wir liegen mit den Arbeiten gut im Plan", sagt der Bauüberwacher. Das Vorhaben soll bis zum 26. November abgeschlossen sein.