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Bott findet den Weg zum «Michael»

Von HARTMUT LANDES 29.01.2009, 21:02

ZEITZ/MZ. - Er ist geschäftsführender Gesellschafter der AB Bau und Spezialbau GmbH Salsitz und wagte im Oktober gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christian Abshagen die Unternehmensgründung, sagte Landrat Harri Reiche (parteilos) in seiner Laudatio. Inzwischen beschäftigt Andreas Bott in seiner Firma elf Mitarbeiter, davon zwei Auszubildende. Die Firma ist vor allem im Betonbau aktiv, baut und saniert aber auch Brücken. Der Jahresumsatz des Unternehmens betrug im vergangenen Jahr mehr als eine Million Euro.

Nach der Preisverleihung sprach der Gewinner von einer großen Überraschung und einem sehr schönen Gefühl. "Der Preis ist auch eine Auszeichnung für meine Mitarbeiter, die hoch motiviert sind und jederzeit Leistung bringen", erklärte Andreas Bott gegenüber der MZ.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) bezeichnete bei der Auszeichnung der Preisträger im Festsaal von Schloss Moritzburg den "Zeitzer Michael" als Erfolgsgeschichte, die ein Stück weit auch Spiegelbild der recht erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung im Süden Sachsen-Anhalts in den vergangenen zehn Jahren sei. Er erinnerte an die Verantwortung, die Unternehmer für sich und ihre Mitarbeiter übernehmen, und betonte: "Eine Existenz zu gründen, heißt das Risiko des eigenen Lebens in die eigenen Hände zu nehmen." Mit Blick auf die weltweite Finanzkrise erklärte Böhmer, Ausläufer seien spürbar, die Auftragslage in einigen Unternehmen schlechter als im Vorjahr. Aber er sagte auch, die Landesregierung wolle Geld aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung ins Land holen und Aufträge an Firmen erteilen, die Umsatz bringen und Arbeitsplätze sichern. Ziel sei es, die Wirtschaft im Land zu stabilisieren. An die aktuellen und ehemaligen Bewerber um den Zeitzer Michael richtete er die Worte: "Glückwunsch denen, die es geschafft haben. Den Bewerbern wünsche ich Mut auf ihrem Weg. Und allen, die eine eigene Existenz gründen wollen, mache ich Mut, es anzupacken."

Eine "Idee, die Köpfe begeistern und anspornen kann" nannte die amtierende Zeitzer Oberbürgermeisterin Rainhilde Beret den Zeitzer Michael, der vor mehr als zehn Jahren von der Beschäftigungsinitiative Pakt für Arbeit Zeitz aus der Taufe gehoben wurde und seit Jahren vom Pakt, der Stadt Zeitz und dem Burgenlandkreis getragen wird. Ihre aufmunternden Worte galten ausdrücklich allen Bewerbern, auch wenn am Ende nur einer den Preis mit nach Hause nehmen könne. Beret stellte alle Bewerber auf eine Stufe. Sie stünden direkt neben dem diesjährigen Gewinner.

Ein besonderes Grußwort sandte Ralf Stahn an die Besucher im vollbesetzten Festsaal. Der Vorjahresgewinner des Zeitzer Michael hat die Erfahrung gemacht, dass dieser Preis ihm und seine Mitarbeiter nicht nur stolz macht, sondern in der öffentlichen Wahrnehmung auch einen überaus hohen Stellenwert besitzt. Stahn berichtete zudem, dass er sein Versprechen aus dem Vorjahr eingelöst hat. Er spendete einen Großteil der 2 400 Euro Preisgeld an den Verein "Wir helfen" der Mitteldeutschen Zeitung und unterstützte die Jugendfeuerwehr Geußnitz.

Bevor die Gäste aus Wirtschaft und Politik am kalt-warmen Büfett noch reichlich Gelegenheit zu Gesprächen hatten, erinnerte Johannes Krause, DGB-Chef im Süden Sachsen-Anhalts, an den gemeinsamen Willen von Sozialpartnern, etwas anpacken zu wollen. So sei vor mehr als zehn Jahren der Pakt für Arbeit entstanden. Und das gemeinsame Bestreben von Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern sei auch die Basis, weiterhin etwas für die Stadt und die Region zu bewegen und sie voran zu bringen.

Für die musikalische Umrahmung der feierlichen Preisverleihung sorgten Schüler der Musikschule "Klangkiste" Zeitz. Die Moderation hatte in diesem Jahr erstmals Thomas Garding.