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Altmarkt in Zeitz Altmarkt in Zeitz: Einweihung von Platz und Denkmal findet statt

Von Angelika Andräs 19.11.2013, 15:32
Cornelia Johansen, die Tochter von Robert Propf, enthüllte mit Oberbürgermeister Volkmar Kunze die neue Inschrift am Sockel.
Cornelia Johansen, die Tochter von Robert Propf, enthüllte mit Oberbürgermeister Volkmar Kunze die neue Inschrift am Sockel. Hartmut Krimmer Lizenz

zeitz/MZ - Ein neuer Altmarkt, ein altes Denkmal, das wie neu aussieht und außerdem auf einem neuen Sockel an einem neuem Standort steht - das alles wurde gestern Nachmittag in Zeitz gefeiert. „Einen Teil haben wir endlich geschafft“, sagte Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) vor einer stattlichen Zahl Interessierter, „so dass zum Weihnachtsmarkt wieder ein Teil als Parkplatz genutzt werden kann.“ Trotz aller Probleme in den letzten Monaten sei es an der Zeit, der bauausführenden Firma Kittel einen Dank auszusprechen.

Einen Ausblick auf die „nächsten Tage“ gab er auch, und die wird die Anwohner zwischen Kalkstraße, Wendischer Straße und Altmarkt aufatmen lassen: Die Zufahrt zur Voigtsstraße ist bald wieder frei.

4 630 Quadratmeter der Fläche des Altmarktes sind bisher neu gestaltet. Im Zuge der Umgestaltung der „guten Stube“ vor dem Rathaus, die das Ergebnis eines Wettbewerbsverfahrens ist, erhielt aber auch das Denkmal der Opfer des Faschismus einen neuen Platz, etwa 30 Meter vom alten Standort entfernt, auf einem kleinen Sockel. Die neue Inschrift hatte noch einen Tag zuvor Fehler aufgewiesen. Bildhauer Christian Späte hatte zumindest den Namen von Robert Propf, der die Figurengruppe des Mahnmals geschaffen hat, noch vor der Einweihung korrigiert. So konnte der Zeitzer Oberbürgermeister mit gutem Gewissen Cornelia Johansen, die Tochter von Propf, bitten, ihm bei der Enthüllung zu helfen. Johansen, von Bürgern gefragt, wie ihr der neue Standort gefällt, sagte: „Ich bin vor allem erst einmal froh, dass es das Denkmal noch gibt, dass es saniert worden ist und wieder einen Platz hier hat.“ Ob es nicht schlimm sei, dass man darüber schon froh sein müsse, fragte eine Zeitzerin zurück.

Kunze erklärte, dass das Mahnmal in einem steten Dialog mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie den neuen Sockel erhalten habe. Letztendlich seien mit der neuen Gestaltung endlich die Intensionen des Künstlers Robert Propf umgesetzt worden. Der habe sich, so Kunze, einen Kalksteinsockel gewünscht. Warum es dann der viel wuchtigere mit Schiefer verkleidetet geworden ist, darüber geben keine Dokumente Auskunft. Zeichnungen gibt es nicht, nur Kostenvoranschläge. An der eigentlichen Inschrift „Den Opfern des Faschismus“ ließ Kunze keinen Zweifel, auch wenn es mehrere Versuche der Umbenennung gegeben hat. „Denn was vor 1945 war, das darf nie wieder passieren“, so der Oberbürgermeister.

Um 15 Uhr wird der Altmarkt-Platzbereich in Zeitz übergeben. Außerdem wird das Denkmal neu eingeweiht.
Um 15 Uhr wird der Altmarkt-Platzbereich in Zeitz übergeben. Außerdem wird das Denkmal neu eingeweiht.
Hartmut Krimmer Lizenz